Todesursache von Prince: Woran starb einer der größten Musiker des 20. Jahrhunderts?

Prince' Tod war ein Unfall. ROLLING STONE beleuchtet die Hintergründe.

Todesursache

Prince Roger Nelson wurde am 21. April 2016 tot im Aufzug seines Wohn- und Studiokomplexes Paisley Park in Minnesota gefunden. Er wurde 57 Jahre alt. Kurz zuvor war Prince wegen einer Grippeerkrankung ins Krankenhaus eingeliefert worden. Der Sänger hatte sich nach einem Konzert in Atlanta so unwohl gefühlt, dass sein Privatjet in Moline (Illinois) notlanden musste, um sich medizinisch behandeln zu lassen. Bereits mehrere Tage hatte er mit heftigen Grippeerscheinungen zu kämpfen.

Einen Tag, nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen wurde, betrat Prince die Bühne einer Party in der Nähe seines Anwesens und soll dabei – als Anspielung auf seinen Gesundheitszustand – gesagt haben: „Wartet bitte noch ein paar Tage, bevor ihr eure Gebete verschwendet“.

Prince live auf der Bühne.

Dann, am Morgen des 21. April 2016, wurden Rettungskräfte auf das Anwesen des Pop-Stars gerufen. Wenig später bestätigte eine Pressesprecherin den Tod von Prince. Auf dessen Todesurkunde wird als Ursache ein „Unfall mit Verletzungen“ angegeben. Darüber hinaus bestätigte ein Sprecher der örtlichen Justizbehörde, dass Prince an einer Überdosis Opioide gestorben ist.

Obwohl Prince als Musiker ohne Drogenerfahrung galt, hatte er, berichtete seine Schlagzeugerin und ehemalige Lebensgefährtin Sheila E., zumindest im Laufe der vergangenen 30 Jahre zu Schmerzmitteln greifen müssen. Er litt unter Hüftschmerzen, entstanden durch das Tragen von High Heels.

Was ist Fentanyl?

Der Name des Schmerzmittels, an dessen Überdosis Prince starb, ist Fentanyl. Es handelt sich dabei um ein synthetisches Narkotikum mit morphinähnlicher Wirkung. Es wird bei Krebspatienten mit starken Schmerzen verwendet, trotz seines hohen Potenzials, abhängig zu machen. In Deutschland unterliegt Fentanyl dem Betäubungsmittelgesetz.

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In den USA treten immer wieder Todesfälle durch Fentanyl auf, das dort als „Heroins tödlicherer Cousin“ bezeichnet wird. Etwa der Rapper Mac Miller starb an einem Cocktails aus Kokain, Alkohol und Fentanyl. Es wurde als Schmerzmittel entwickelt, fand jedoch schnell seinen Weg in den Drogenhandel. Ohne Rezept ist der Besitz des Mittels illegal. Die Epidemie breitet sich seit Jahren immer weiter aus, sowohl in den USA als auch in Deutschland und anderen Ländern. Das größte Risiko bei seiner Einnahme ist eine akute Atemnot.

Erbstreitigkeiten

Prince verfasste kein Testament. In das Bedauern um den Star mischten sich schnell geschäftliche Interessen. Prince hinterließ unzählige Aufnahmen auf Tonbändern, Kassetten und in digitaler Form. Der Großteil davon lagerte im „Vault“, einem Tresorraum im Paisley Park. Bereits in den ersten Wochen nach Prince’ Tod wurde um sein Erbe gestritten.

Haupthaus von Prince‘ Paisley Park in Chanhassen, Minnesota.

Viele glaubten bei der Verwertung des riesigen Back-Katalogs und bei allem Unveröffentlichten mitreden zu können. Nahe Angehörige sind seine Schwester Tyka Nelson sowie fünf Halbgeschwister. Aber auch angebliche uneheliche Kinder meldeten sich bisher zu Wort. Dazu natürlich die Plattenfirmen, für die Prince 39 Studioalben aufnahm.

Heute wacht der Prince Estate, die Nachlassverwaltung der Comerica Bank and Trust, über das Vermögen des Künstlers. Die Bank steht im Austausch mit den Angehörigen und mit den Labels, bei denen Prince seine Musik veröffentlichte. Zwischen den drei Parteien herrschte oft Uneinigkeit.

Michael Ochs Archives
Jim Steinfeldt Getty Images
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