TV-Tipp: Prince – „Sign ‚O‘ The Times“ auf Arte und im Stream
„Sign 'O' The Times“: Der große Konzertfilm von Prince. Jetzt auf Arte und im Stream.
„Oh-wee-oh“, sangen die Palastwachen im „Zauberer von Oz“, und auch Prince stimmt den Chor an. Seine Bühne ist eine Fantasiewelt, überall blinken Billboards voller Verlockungen, überall Plasmakugeln, die ihre Blitze verschießen. Es ist Las Vegas, es ist ein Harem, es ist der Hades. Die „Sign O’ The Times“-Tournee (1987) gilt als Prince’ beste: ein Kunstwerk aus Bühnenbild, Gitarren- und Orgelsoli und Nonstop Dancing. Man veröffentlicht Konzertmitschnitte vor allem fürs Heimkino, dieser Film aber wurde für die große Leinwand gedreht.
Er war das Raubtier
Im Rollenspiel griff Prince das „Sign O’ The Times“-Album auf: Er war das Raubtier, das die Tänzerin Cat hinter Gittern erlegt („Hot Thing“), er war die unglückliche Mann-Frau („If I Was Your Girlfriend“), er war der Priester in Jeansjacke mit Peace-Button („The Cross“), und er war der „Housequake“-Partykönig, dessen Bewegungen bis heute niemand imitieren kann. „Sign O’ The Times“ bietet aber nicht nur Schauspiel, sondern auch musikalische Szenen von Seltenheitswert. Erstmals sehen wir Prince als Drummer, und schlicht genial ist die Darbietung des Titelsongs, der das Konzert eröffnet: Während Prince im Halbdunkel singt, marschiert seine zehnköpfige Begleitband auf die Bühne – sie alle haben Trommeln umgeschnallt. Es ist ihr Taktschlag, der Sound der Apokalypse, der auch heute noch, fast 30 Jahre später, für Herzrasen sorgt.