Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten: Prince – „Batman“

Die Musik für den Comic-Blockbuster von Tim Burton ist nicht nur Prince' erste Auftragsarbeit, sondern auch sein erstes subversives Werk.

Auf den ersten Blick schien sich das egozentrische Genie als Söldner zu verdin­gen: Um das durch teure Tourneen gebeu­telte Konto aufzufüllen, nahm Prince erstmals eine Auftragsarbeit an, für den garantierten Blockbuster „Batman“.

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Er erklärte sich also bereit, Songs über Comicfiguren und Lebenswelten zu schreiben, in denen er nicht zu Hause war. In Wirklichkeit ist der Soundtrack seine erste subversive Platte: Das dem Helden Batman zugeschriebene „The Future“ ist die verklausulierte Verarbeitung eigener missglückter Drogenerfahrungen.

Höhnischer Gruß an verlorengegangene Fans

Und „Batdance“ seine rebel­lischste Single: ohne Strophe­-Refrain-­Struktur, di­vidiert durch zwei brutale Rhythmuswechsel, mit drei Metal­-Gitarrensoli, Filmdialog­-Samples sowie einer Verballhornung der Ende der Achtziger do­minierenden elektronischen Dance Music: „Let me stick the 7­inch in the computer, haha!“

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„Batdance“ erreichte Platz 1 in den US-Charts – ein höhnischer Gruß an die Hörer, die ihm in den Jahren zuvor in Scharen davongelaufen waren.


Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten

Ohne Konzerte und Festivals fanden wir uns plötzlich abends auf unsere Plattensammlungen zurückgeworfen und stellten fest: Oft sind es nicht die kanonisierten Klassiker, die man besonders gern auflegt.

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Stattdessen sind es Alben im Katalog eines lieb gewonnenen Künstlers, die man ganz für sich allein zu haben scheint, weil der Rest der Welt sie verschmäht oder gar schon vergessen hat – missverstandene Geniestreiche, verkannte Meisterstücke, vernachlässigte Schlüsselwerke und Platten, die einfach viel besser sind als ihr Ruf und eine Neubewertung verdienen.

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