Pressekonferenz zur „Counter Speech Tour“: Smudo legt sich mit Facebook an
Weil Facebook nicht offen kommuniziert, wie viele Mitarbeiter sich um gemeldete Hasskommentare kümmern, hakte das Fanta-Vier-Mitglied gleich mehrmals nach.
Bei der Veranstaltungsreihe „Counter Speech Tour“ gibt Facebook in Zusammenarbeit mit dem Verein Laut Gegen Nazis die Möglichkeit, sich über den Umgang mit Hasskommentare im Netz auszutauschen. Bekannte Künstler unterstützen die Aktion mit Konzerten und Workshops, die in der Nähe von Asylbewerberheimen stattfinden sollen. Ziel ist es, böswilligen Kommentaren effektiv entgegenzuwirken.
Auf einer hierfür einberufenen Pressekonferenz in Hamburg sollte das Konzept vorgestellt worden, letztlich geriet die Veranstaltung jedoch durch einige unbequeme Fragen von Smudo, Mitglied von Die Fantastischen Vier, ins Wanken. Der Musiker, der eigentlich als Teilnehmer der geplanten Aktion herhalten soll, wollte von Facebook-Sprecherin Eva-Maria Kirschsieper wissen, wie viele Mitarbeiter das Unternehmen tatsächlich beschäftige, um gegen Hasskommentare im sozialen Netzwerk vorzugehen. Anstatt Auskunft darüber zu geben, entziehe sie sich der Verantwortung, so Smudo, der immer wieder hartnäckig nachhakte – „Es macht jetzt keinen guten Eindruck, dass Sie sich da so rauswinden.“
„Wir winden uns kein bisschen aus dieser Verantwortung heraus“, konterte die Sprecherin. Aus dieser Frage aber sehr wohl, befand Smudo hierauf. Eine definitive Antwort gab es trotzdem nicht – offenbar, weil Kirschsieper nicht befugt ist, diese Informationen herauszugeben.
Die Bertelsmann-Tochter Arvato war von Facebook mit der Überprüfung von Beschwerden beauftragt worden. Dabei sollen sich mehrere hundert Mitarbeiter um die Bearbeitung kümmern.
Das unangenehme Frage-Antwort-Spiel hier im Video: