„Postfaktischer Dödel“: Jan Böhmermann erteilt CSU-Politiker Lehrstunde
Auf Facebook reagierte der „Neo Magazin Royale“-Moderator auf Bemerkungen von Andreas Scheuer über einen „fußballspielenden, ministrierenden Senegalesen“.
Das Schlimmste sei ein „fußballspielender, ministrierender Senegalese“ – denn den „kriegen wir nie wieder los“. Das sagte der CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer am vergangenen Donnerstag (15. September) im Regensburger Presseclub über abgelehnte Asylbewerber, die sich integriert haben. Ein Satz, für den es mittlerweile auch aus den eigenen politischen Reihen Kritik hagelte.
Dazu gesellt sich nun auch ZDF-Satiriker Jan Böhmermann, der auf seinem Facebook-Account gerne einmal das Weltgeschehen kommentiert. Allerdings beließ es der 35-Jährige nicht dabei, dem bayerischen Politiker eine verbale Watschn zu verteilen, sondern setzte sich mit dem Ausspruch, der seit Tagen in den Medien diskutiert wird, sachlich auseinander.
Fakten, Fakten, Fakten
Böhmermann: „Der Senegal ist mehrheitlich islamisch – ca. 92% aller Senegalesen sind Muslime. Der Nationalsport im Senegal ist eine regionale Spezialausprägung des Ringens. Ein „ministrierender“ (also christlicher) „fußballspielender“ Senegalese kommt demnach in freier Wildbahn etwa so häufig vor wie ein Turak oder Bisaflor Pokémon.“
Mit ein paar Klicks auf Wikipedia weist der Comedian Scheuer schelmisch nach, kaum Ahnung von dem zu haben, was er in der Öffentlichkeit von sich gibt. „Falls so ein „fußballspielender, ministrierender Senegalese“ zu uns nach Deutschland kommt, müsste er schon allein seines enormen Seltenheitswertes wegen bei uns bleiben dürfen“, legt Böhmermann nach, um dann doch noch zur (gar nicht mehr notwendigen) Schelte auszuholen:
„Fakt: Andreas Scheuer (CSU) ist nicht mal ein ungeheuerlich schlechter Populist, sondern in seiner ganzen designerbrillengestellhaftigen Macher-Frisurigkeit nichts weiter als ein allerhöchstens regional relevanter postfaktischer Dödel. Und, ja, „postfaktisch“ ist das neue Wort für „bisschen doof“. Weitersagen.“
Jan Böhmermann gewann zuletzt wegen seines umstrittenen Erdogan-Schmähgedichts einen „Preis für Popkultur“.