Polizeischutz für Jan Böhmermann: radioeins sagt „Sanft & Sorgfältig ab“, strahlt Solidaritätssendung aus
Böhmermanns Sender radioeins strahlt eine Solidaritätssendung aus
radioeins sagt „Sanft & Sorgfältig“ am kommenden Sonntag ab
Die wöchentliche Radiosendung von Jan Böhmermann und Olli Schulz, „Sanft & Sorgfältig“, wird diesen Sonntag nicht ausgestrahlt. Stattdessen soll es zwischen 16 und 18 Uhr eine Solidaritätssendung für Jan Böhmermann geben. Beim großen Satire-Show-Talk* am kommenden Sonntag im Tipi am Kanzleramt sind unter anderem die Kabarettisten Arnulf Rating und Florian Schroeder, die taz-Journalistin Ebru Tasdemir, Lorenz Maroldt (Tagesspiegel) und Markus Feldenkirchen (Spiegel) zu Gast. Der Sender wolle sich solidarisch mit seinem Kollegen zeigen.
Aktuell zu Jan Böhmermann:
Polizeischutz, höchste Sicherheitsstufe und Post-Check auf Sprengstoff
Wie eine Sprecherin der Kölner Polizei gegenüber der „Welt“ bestätigt, steht ZDF-Moderator Jan Böhmermann seit heute unter Polizeischutz. Zu seiner Sicherheit stünde vor seinem Privathaus in Köln ein Streifenwagen. Wie die „Hamburger Morgenpost“ berichtet hat die Kölner Polizei mit Experten der Abteilung für Staatsschutz eine Gefährde-Analyse im Falle Böhmermann durchgeführt. Der Polizeischutz beinhalte eine „rund um die Uhr“-Bewachung, so ein Sprecher gegenüber der Zeitung. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man nicht ausschließen, dass der TV-Moderator Opfer eines Angriffs werde.
Neben dem Personenschutz werde ab sofort auch seine Post auf gefährliche Inhalte wie Sprengstoff überprüft, wie die „Mopo“ weiß.
Böhmermann wohnt im Kölner Westen, sein Büro befindet sich im benachbarten Stadtteil Ehrenfeld.
Jan Böhmermann hat am Dienstag (12. April) eine Sendepause von „Neo Magazin Royale“ verkündet. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte zuvor einen Strafantrag gegen den 35-jährigen gestellt, wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Anlass war Böhmermanns Schmähgedicht gegenüber Erdogan, welches Teil der „Neo Magazin Royale“-Sendung vom 31. März 2016 gewesen war. Kurz darauf nahm das ZDF den Beitrag aus der Mediathek, da dieser nicht „den eigenen Qualitätsansprüchen genügt habe“.