Pleiten, Pech und Pannen beim Secrets Festival in Marienwerder: Besucher sprechen von Desaster

Festivalbesucher sprechen von einem Desaster – zahlreiche Sicherheitsmängel und organisatorische Fehler sollen den Gästen das Wochenende vermiest haben.

Am vergangenen Wochenende (14. bis 16. August) fand zum ersten Mal das Secrets Festival in Marienwerder bei Berlin statt.

„Eine Symbiose aus Musik, kulinarischen Höhepunkten, Kunst – Kultur und Aktivitäten – an einem einzigartigen, atemberaubend schönen, ungewöhnlich naturbelassenen Ort in der unmittelbaren Nähe zu Berlin” wurde vom Veranstalter angekündigt – auf Facebook machen enttäuschte Festivalbesucher jedoch ihrem Ärger über ein desaströses Wochenende Luft.

Auch Maxim, der Hauptact für Samstag, weigerte sich aufgrund von Sicherheitsmängeln auf die Bühne zu gehen.

+++ ACHTUNG: ABSAGE KONZERT Secrets Festival +++Liebe Leute: Wir sind hier, stehen hinter der Bühne und haben tierisch…

Posted by Maxim on Samstag, 15. August 2015

In einer eigens eingerichteten Facebook-Gruppe tragen wütende Festivalbesucher nun alle Mängel zusammen: Ein ungesicherter Kanal, unbeleuchtete Wege, zu wenige sanitäre Anlagen, unzureichender Regen- und Windschutz und eine chaotische Organisation bemängelt man dort. Beinahe sei es zu Unfällen durch umstürzende Stände gekommen. Das als Familienfestival betitelte Event sei für Kinder viel zu gefährlich gewesen, so viele Besucher. Erbsenzählerei hingegen bei Einwänden wie unzureichender Kaffeeversorgung, einem unbewachten Autoparkplatz, zu früh vergriffenen Programmheften und dem Fehlen des angekündigten Craft-Beer-Stands.

Die Veranstalter haben sich auf Facebook inzwischen bei den Besuchern entschuldigt. Man nehme die Kritik ernst, verweist aber auch darauf, dass das Festival zum ersten Mal stattgefunden hat und daher noch nicht alles reibungslos habe ablaufen können.

Liebe Secrets Festival Besucher,Wir wollen uns in aller Form bei euch entschuldigen, dass vieles nicht so geklappt hat,…

Posted by Secrets Festival on Sonntag, 16. August 2015

 

Alle Einwände der Facebook-User, ob nun berechtigt oder übertrieben, können Sie hier nachlesen:

Sicherheitsmängel

  • ungesicherter Kanal
  • unbeleuchtete Wege
  • Acts wurden abgesagt/traten aus Sicherheitsgruenden nicht auf/ wurde nachts der Strom abgeschaltet.
  • Völlig unzureichender Regenschutz aller technischen Anlagen (Bühne, Verkaufsstände, Dekoration)
  • unzureichender Windschutz von Bühnen und Marktbereich. Schon bei vergleichsweise geringen Böen herumfliegende größereTeile.
  • Gefährlicher Zugang zum Kanal, lose Steine ohne gesicherzen Zugang.
  • Als Familienfest angekündigt – absolut unsicher, drähte und ähnliches guckten aus dem Boden, Wasserversorgung unzureichend, umfallende Stände, ungesichert, keine Ruhe, weite Wege, mit kindern die Hölle.
  • Umgang mit der Unwetterwarnung Sonntag abend: bitte zum Parkplatz laufen und die Autos nutzen
  • Chaotische Organisation entlang der Dorfstrasse, wild parkende Autos, kein Abladebereich, keine Ein/Ausstiegszone für Behinderte
  • zum teil willkürliche und unfreundliche Sicherheitsbeamte
  • Mitarbeiter verkauften harten alkohol an Minderjähige
  • keine Rettungskraefte, da der Kanal wohl nicht zum baden zugelassen war.  dennoch kein Einschreiten, um das Baden zu verhindern. Im Gegenteil wurden vom Verantsalter Wasseraktiviäten wie SUP angeboten.
  • Angekündigte Schlechtwetterhalle war für Besucher gesperrt, selbst bei dem Unwetter.
  • Marktstände waren nicht unwettergesichert und sind teilweise lebensbedrohlich zusammengebrochen

Unzumutbare Randbedingungen und Planungsfehler

  •  Kinder- & Behinderten-unfreundlich: sehr weite, oft vollkommen unbefestigte Wege und Zugänge
  • „Wachen“, die Transportwagen für Behinderte abweisen.
  •  Unzureichende Wasserversorgung am Campingplatz
  •  Zustand und Menge der sanitären Anlagen waren inadäquat.
  • Glamping mit 3 Dixie Klos, nachträglich mit (RETTUNGSDECKEN!) wasserdicht gemachte Zelte f 500€, kein Schatten, frei zugänglich und unbewacht, gegenüber Mainstage(schlaf,entspannung??) alle Zelte ohne Boden (das Grosse krabbeln!)
  •  überforderte Crew: falsche/keine Infos von Helfern/Organisatoren, selbst mit Rückfragen über Funk wustte keiner über irgendwelche Änderungen bescheid, oder kannte auch nur das auf der Webseite angepriesene Angebot!
  •  kaum Sonnenschutz
  • Unzureichender überdachter, beschatteter Platz für maximal 120 Mann (von ca. xxx m2?),
  • kein Regenschutz
  • Parken 2,5 km vom Eingang, ohne offizielles Shuttle, laut Veranstalter nur 700-900 m entfernt angekündigt!
  • ca 4,5km zum Wohnwagenplatz- VOSÄTZLICHE Täuschung seitens des Veranstalters dies im Vorfeld zu verschweigen (wir hätten die Tickets nicht gekauft!)-3 Tage vorher erst bekannt zu geben das angeblich 800m vom Auto zum Camping sind war schlichtweg dreisst!
  • Kein Strom und keine mülltonnen am Wohnwagenplatz und auf dem Zeltplatzareal (Mülltüten Pfand hat sich auf allen Festivals immer sehr bewert!)
  • Essens- und Getränke-Versorgung war für maximal 500 Gäste ausgelegt, ebenfalls inadäquat.
  • Start der veranstaltung ca 2 stunden nach termin, einzige Wartemöglichkeit: vor dem Tor in praller Sonne.
  • Inadäquater Campingplatz für Familien, grober Acker mit Brennesseln, Disteln, Tierkot (da 4 tage vorher noch Pferde/Esel-Koppel)
  • Inadäquater Zeltplatz: unebener Acker, aus dem die Heringe bei Wind und Regen ohne Probleme rausrutschten. Staubig ohne Ende (- dagegen hätte man Stroh auslegen können)
  • nachts unbewachter Autoparkplatz
  • für jedermann frei zugänglicher Campingplatz ohne angemessen Beleuchtung, keine Rettungsgasse vorhanden (Krankenwagen)
  • Am Donnerstag hatten viele Rücksackreisende kaum eine Chance den unebenen „Weg“ (später unbeleuchtet) zu meistern und powerten sich stark aus. Dem entsprechend waren ihre mitgebrachten Wasserreserven schnell aufgebraucht und mussten schnorren, damit sie nicht dehydrieren. Es gab kein angkündigte Angebot an Wasserstellen von dem Veranstalter.
  • am Freitag (auch schon davor?) gab es keine Programmhefte mehr, obwohl eigentlich mit mehr Leuten gerechnet wurde?
  • Die Security hat den Gästen ihr mitgebrachtes „Gras“ abgenommen. Es sei dahingestellt ob das mitführen legal ist, jedoch zu 100 % ist es den Sicherheitskräften NICHT gestattet es einzusacken!
  • Unbeleuchtete Dixi Toiletten in der Nacht, wodurch die sanitäre Situation noch verschlimmert wurde.

Irreführende Werbung/unerfüllte Ankündigungen

  • Bildmaterial und Texte der Webseite irreführend: von anderen Veranstaltungen (unrechtmäßig?) kopiert? z.b.Campnig unter Bäumen
  • Irreführende Werbung auf der Webseite: Liebevolle Gestaltung und Beleuchtung der Wege zum Camping
  • Irreführend auf der webseite: „Ruhe und Klänge der natur“ .. Dauerbeschallung mit harten Bässen bis zum hintersten Teil des Zeltareals bis 8 Uhr in der Früh.
  • Programmheft nicht ansatzweise eingehalten. Keinerlei Hinweise an die Besucher über Änderungen und Ausfälle.
  • Oft keine der 3 Bühnen besetzt, leerlauf auf allen Bühnen gleichzeitig
  • „Aktivitäten“ wie z.b. Juicing oder die Schamanen-Show waren für vielleicht 30-50 Mann ausgelegt, nicht für die >100, die zu Teil kamen.
  • Irreführende Werbung auf der Webseite: Campingsupermarkt
  • „günstiges Wasser“ fuer 4-6 EUR pro Liter? (lt. Facebook-Aussage sollten 0,5 l für 1,50 € verkauft werden)
  • Untrainiertes Verkaufspersonal, das auch gerne mal 0,3l Wasser als „grosses Wasser“ verkauft.
  • Unzureichende Kaffee- und Bierversorgung
  • Essenstände die Samstag 21.30 zumachen weil sie nichts mehr liefern können
  • Eis für 4€ (Kinderfreundlich??!)
  • Craft beer-stand fehlte (wofür massiv geworben wurde…lokales Bier von kleinen Brauereien…die Realität war, dass es nur Becks gab)
  • Auch die Geschäfte im Ort (und angrenzenden Orten) waren völlig überrumpelt durch den Andrang, da hätte man besser informieren können. Der Bäckerei wurde gesagt, sie müsse nicht aufrüsten da die Besucher auf dem Gelände versorgt wären.
  • Glamping in oben offenen Zelten
  • Glamping direkt gegenüber 2 Bühnen, mit Musik bis 08:00 Uhr
  • glamping – weder liegestuehle, noch betten, wie angekündigt.
  • Glamping – die Zelte waren bedeutend kleiner als auf dem gezeigten Werbebildern, dazu weder mit Teppich ausgelegt (stattdessen lagen sie auf dem Rasen ohne Isolierung)noch mit Strom ausgestattet! Die angepriesenen Betten bestanden aus Europaletten.
  • angeblich (!) wurden im „event markt“ und am sog. Kiosk auch drogen verkauft (härteres zeug, nicht einfach nur Gras)
  • Toiletten (viel zu wenige und nicht gut auf dem Zeltplatzareal verteilt…bzw nur an einer Stelle aufgestellt)schlecht gereinigt und beleuchtet, nicht dem propagierten Image entsprechend
  • Irreführende Werbung auf der Webseite: „schöne Lichtinstallationen“ – Industriescheinwerfer.
  • Angekündigte Schlechtwetterhalle war für Besucher gesperrt, selbst bei dem Unwetter.
  • angekündigt, aber nicht angeboten: beachvolleyball, tischtennis, XXL-jenga, bubble ball, feuerspiele, radtouren
  • Es wurde VOLLE Kinderbetreuung (inkl. schlafenlegen) angekündigt, damit die Eltern mal entspannt feiern können, kurz vor dem Festival dann die Einschränkung, dass man sich nur in angrenzenden Bereichen aufhalten darf während die Kinder im Zwergenland spielen; vor Ort dann dann nur noch Kinderbespassung – ohne jegliche Betreuuung und man musste im Spielbereich bleiben (Nach Rücksprache mit dem Betreiber der Zwergenstadt wurde erläutert, dass die Betreuung aus Kostengründen doch nicht gebucht wurde, und die Werbung auf der Seite war, BEVOR überhaupt der Umfang der Kinderbespassung vereinbart wurde). Zwergenstadt hätte die volle Betrreuung problemlos wie angekündigt übernommen, wenn der Veranstalter das gewollt und bezahlt hätte.
  • keine Lesebühne mit Poetry-Slam und Lesungen wie angekündigt
  • Angekündigte Wellness-Area war nicht existent
  • die Bubbles f 1000 waren ebenfalls nicht existent. Auf der website zu schreiben Ausverkauft ist glatt gelogen. Vortäuschung falscher Tatsachen so weit das Auge reicht.

Künstlerisches

  • akustische Überschneidung der Main Stage und der TV Noir Stage
  • zu wenig Kunst/ künstlerische Gestaltung (trotz Ausschreibung) auf dem Festivalgelände
  • zu wenige Stände, auch da wurde Kunst vermisst
  • Künstler bemängeln die Qualität der Anlage, sowie die Soundüberschneidung der Bühnen (Soundcheck erschwert)
  • Musik wurde nach Anwohnerbeschwerden leiser gedreht (Ausnahmegenehmigung?)
  • Acts wurden OHNE Ankündigung/Bekanntmachung verschoben oder sind ganz ausgefallen. Generell KEINE Kommunikation mit den Besuchern…man hätte Abhilfe schaffen können mit einen Megaphon)
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