Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten: Pink Floyd – „The Final Cut“

Zynischer Gedanke: Roger Waters hat so lange auf einen neuen Krieg der Briten gewartet, bis er ein Konzeptalbum über den Pazifismus veröffentlichen konnte.

Die Geschichte über den im Zweiten Weltkrieg gefallenen Vater war ja zu Ende erzählt („Us And Them“), der Falklandkrieg Großbritanniens gegen Argentinien 1982 inspirierte Roger Waters nun zu seiner letzten Platte mit Pink Floyd.

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„What have we done, Maggie, what have we done? What have we done to England?“ (aus „The Post War Dream“) war der tapfere Versuch, auf Augenhöhe mit der Premierministerin zu kommunizieren. „The Final Cut“ erreichte Platz 1 im UK – und blieb dennoch ungeliebt.

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Roger Waters‘ Egomanie zerstörte Pink Floyd

Der Rauswurf des Keyboarders Richard Wright (nach „The Wall“) hallte nach, David Gilmour und Nick Mason wurden zu Quasistudiomusikern degradiert. Waters’ Egomanie zerstörte Pink Floyd schließlich. Ironie des Schicksals: Nach seinem Abschied wurde er in Sippenhaftung genommen.

Nicht wenige verzweifelte Fans machen Waters für die Yogamusik-Phase der Band verantwortlich. In Wahrheit fand sie ohne ihn statt.

Auf „The Final Cut“ enthalten war auch der Song „The Gunner’s Dream“, den der ehemalige Pink-Floyd-Sänger und -Bassist Roger Waters neu interpretiert hat. Der 77-Jährige teilte im Jahr 2021 die Coverversion inklusive einem schwarz-weißen Musikvideo auf YouTube.„Gestern Abend habe ich den Dokumentarfilm ‚The Man Who Saved The World‘ aus dem Jahr 2013 gesehen“, schreibt ere. In dem Film geht es um den Oberstleutnant der sowjetischen Luftverteidigungsstreitkräfte Stanislav Petrov.

1983 lösten sowjetische Satelliten einen Fehlalarm aus, der zunächst als Nuklear-Angriff aus den USA interpretiert wurde. Weil Petrov den Fehlalarm erkannte, konnte eine Eskalation und somit auch ein möglicher Atomkrieg verhindert werden. „Im Jahr bevor Stanislav die Welt rettete, schrieb ich im Jahr 1982 ein Lied mit dem Titel ‚The Gunner’s Dream‘“, so Waters.

Weiter erklärte er: „Es ist seltsam sich vorzustellen, dass keiner von uns am Leben wäre, wenn Stanislav nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen wäre. Niemand unter 37 wäre überhaupt geboren worden.“ Im gleichen Zuge sprach er sich deutlich gegen den Besitz von Atomwaffen aus.


Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten

Ohne Konzerte und Festivals fanden wir uns plötzlich abends auf unsere Plattensammlungen zurückgeworfen und stellten fest: Oft sind es nicht die kanonisierten Klassiker, die man besonders gern auflegt.

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Stattdessen sind es Alben im Katalog eines lieb gewonnenen Künstlers, die man ganz für sich allein zu haben scheint, weil der Rest der Welt sie verschmäht oder gar schon vergessen hat – missverstandene Geniestreiche, verkannte Meisterstücke, vernachlässigte Schlüsselwerke und Platten, die einfach viel besser sind als ihr Ruf und eine Neubewertung verdienen.

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