Phon.o gewinnen Music Hack Day Berlin 2014
Innerhalb von 24 Stunden entstanden 32 Projekte während des Music Hack Days Berlin: Von der gemeinsamen Playlist bis zum Pendel, mit dem der Bass gedropped wird.
Es ist schon erstaunlich, wie viele Projekte innerhalb nur weniger Stunden im Axel Springer Plug & Play Accelerator entstanden. Zusammen mit API-Partnern wie z.B. Echo Nest, die eine der größten Schnittstellen anbieten um Musikdaten über Künstler, aber auch Songs oder Hörer zur Verfügung zu stellen, entstanden kleine Programme. Aber natürlich ist bei Musik auch Hardware eine wichtige Komponente: So wurden gleich zwei Projekte mit der Hilfe von Roli, Hersteller des C-Boards, angefertigt: ein Silikonkeyboard, bei dem der Druck auf die Tasten oder sonstige Bewegungen ebenfalls MIDI-Signale triggern und somit neue Möglichkeiten beim Spiel entstehen lassen.
Favoriten bei der Präsentation fanden sich schnell. War es nun das Drums Aperetif Game, eine Mischung aus Simon Says, Drumcomputer und Trinkspiel, oder das DubStep Pendulum, ein Pendel, mit dem sich der Bass wortwörtlich droppen ließ. Die besten Projekte wurden von einer Jury, bestehend aus Katrin Tobies vom Projekt Zukunft Berlin, Maximilian Boit von Raumfeld und ROLLING-STONE-Chefredakteur Sebastian Zabel gewählt.
So ging der WTF-Award für das skurrilste Projekt an die Jungs von Trafo Pop, eine Fahrradgang mit mobilem Soundsystem, die während der Hack Days an einer LED-Jacke arbeiteten, die auf Sound reagiert. Hasselhoff ick hör dir trapsen.
Den Hauptpreis, eine Reise nach San Francisco um das eigene Projekt dort auf dem SF Music Tech Summit vorzustellen, ging tatsächlich an das Team um den Musiker Phon.o. Deren Wunsch nach mehr Interaktion bei Konzerten mit dem Publikum wurde im Ansatz gelöst. Nutzer wählen sich mit ihrem Smartphone ein, und Daten des Gyroskops werden an eine Applikation gesendet. So lassen sich Bewegungen der Konzertbesucher visualisieren.
Bei der Community hoch favorisiert waren allerdings andere Projekte. So zum Beispiel Tastify. Eine App, mit der man die Musik in einer Kneipe – sofern diese es zulassen würde – beeinflussen könnte. Von allen Nutzern, die sich einchecken, werden Playlists übermittelt und damit die perfekte Playlist zu erstellen. Theoretisch eine hervorragende Idee und bestimmt auch für den einen Abend sehr nett.
Auf der anderen Seite gruselt es einen doch, dass man mit ein paar Freunden das musikalische Konzept eines Ladens komplett auf den Kopf stellen könnte.
Gefeiert wurde dann gemeinsam zu Live-Musik auf der Dachterasse mit Ausblick auf Berlin. Ohne gemeinsame Playlist, Pendelinstrumente und Silikonkeyboards. Vielleicht ein wenig altmodisch für ein technologisches Event, aber auch schön.