Zum 80. Geburtstag von Brian Wilson
„Pet Sounds“ erschien im Goldenen Zeitalter des Albums
Mitte der 60er-Jahre trat die Popmusik ihre Weltherrschaft an. Teenager waren mit so viel Kaufkraft ausgestattet wie nie zuvor in der Geschichte und konnten sich nicht nur preiswerte Singles, sondern auch die teuren LPs leisten. Die ersten Künstler begannen ihre Schaffenskraft nicht länger nur auf einzelne Songs auszudehnen, sondern auf die Konzeption ganzer Alben, spielten mit den narrativen und musikalischen Möglichkeiten des neuen Formats und definierten es somit erst. So erzogen sie ihr Publikum, das sich bald nach mehr sehnte als der schnellen Singles-Nummer, nämlich nach (scheinbar) profunderen Sinnangeboten auf LP-Länge. Bis heute prägen diese ersten Entwürfe unsere Vorstellungen davon, was ein Album ausmacht. Daher findet man in den einschlägigen Bestenlisten auf den vorderen Plätzen noch immer viele Alben aus den Pioniertagen: Bob Dylans „Bringing It All Back Home“, „Highway 61 Revisited“ oder „Blonde On Blonde“, die Beatles-Alben „Rubber Soul“, „Revolver“ oder „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“, „Electric Ladyland“ von Jimi Hendrix und natürlich – was zu beweisen war – „Pet Sounds“ von den Beach Boys.