Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten: Pearl Jam – „No Code“

Die Kritiker rümpften die Nase und Fans vermissten Bodenhaftung bei Eddie Vedder, der sich mit india­nischer Spiritualität beschäftigte. Doch der Grunge-Abgesang enthält einige der stärksten Songs der Band.

Nicht schnell genug, nicht hymnisch genug. Aber vor allem: An die Stelle Grunge­typischer Nöte (Süchte, Missbrauch durch die Eltern, Unverstandensein) rückte eine fast schon meditative Betrachtung der Existenz.

Mehr zum Thema
Pearl Jam: die wichtigsten Alben im Ranking

– „He’s alive but feels absolutely nothing/ So is he?“ Der Folk von „Who You Are“, der Identitätsproblemen einen versöhnlichen Ton entgegensetzt, war ihre erste lebensbejahende Single –und das nach vier Alben in sechs Jahren. Kritiker fanden das Album „inter­essant“, freundlich für „geht so“.

Pearl Jam schauten mit „No Code“ bewusst nach vorn

Und es ging mit einem drastischen Bedeutungsschwund bei Fans und jungen Erwachsenen einher. Sie vermissten Bodenhaftung bei Eddie Vedder, der sich mit india­nischer Spiritualität beschäftigte.

Eine Renaissance hat „No Code“ bis heute nicht erfahren, obwohl es einige der stärksten Pearl­-Jam­-­­Songs enthält: das Trennungslied „Smile“ sowie den Abgesang auf Grunge, „Present Tense“, das der latenten Wehlei­digkeit des Genres abschwört mit dem Einzigen, was hilft: nach vorn zu schauen.

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.


Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten

Ohne Konzerte und Festivals fanden wir uns plötzlich abends auf unsere Plattensammlungen zurückgeworfen und stellten fest: Oft sind es nicht die kanonisierten Klassiker, die man besonders gern auflegt.

Mehr zum Thema
Jetzt vorbestellen: Exklusive Vinyl-Single von Prince – Sign 'O' The Times" und Witness 4 The Prosecution (Version 1)“

Stattdessen sind es Alben im Katalog eines lieb gewonnenen Künstlers, die man ganz für sich allein zu haben scheint, weil der Rest der Welt sie verschmäht oder gar schon vergessen hat – missverstandene Geniestreiche, verkannte Meisterstücke, vernachlässigte Schlüsselwerke und Platten, die einfach viel besser sind als ihr Ruf und eine Neubewertung verdienen.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates