Paul Simon hat auf einem Ohr nur noch 6 Prozent Hörvermögen
Seit einiger Zeit leidet Paul Simon darunter, nicht mehr richtig hören zu können. Nun spricht er erstmals darüber, was das genau für ihn bedeutet.
„Seven Psalms“, Paul Simons großartige Platte aus dem vergangenen Jahr, war bereits inspiriert davon, dass es dem Sänger zunehmend schwerer fällt, etwas zu hören. Der 83-Jährige leidet seit Jahren an einem massiven Hörverlust.
Wohl auch deshalb ist der siebenteilige Zyklus ein bewegend reduziertes Album geworden, das sich um Simons Akustikgitarre und seinen ruhigen Gesang mit minimaler zusätzlicher Begleitung dreht.
Nun hat der Musiker in der TV-Sendung „CBS Mornings“ erstmals detailliert über über seine Behandlung gesprochen. Simon stellte klar, dass er auf seinem linken Ohr nur noch etwa 6 Prozent Hörvermögen hat und dass er manchmal Schwierigkeiten bekommt, sich selbst zu hören, wenn er singt.
Paul Simon: „Es ist nun alles viel leiser“
Das schränkt den Sänger auch bei Konzerten ein. Hier bekomme er aber Unterstützung von einer speziellen Lautsprecheranlage. Das bedeutet aber auch eine notwendige kreative Entscheidung für Akustikversionen der Songs. Simon: „Es ist nun alles viel leiser. ‚You Can Call Me Al‘ geht nicht mehr. Das ist Vergangenheit. Das kann ich nicht mehr machen.“
Auch wenn Hörverlust in der Regel nicht mehr aufgefangen werden kann, arbeitet der Musiker derzeit mit Wissenschaftlern der Stanford University in Palo Alto zusammen, um doch Fortschritte zu erzielen. Teil des Forschungsgebiets sind dabei so genannte Zebrafische, die anscheinend ähnliche Innenohrstrukturen haben wie Menschen.
Kürzlich haben die Forscher ein Medikament entdeckt, das den Hörverlust von Zebrafischen behandeln kann, und es besteht die Hoffnung, dass es dann auch bei Menschen wirkt. Andere Wissenschaftler machen Fortschritte, indem sie Haarzellen bei Mäusen untersuchen.
Paul Simon erklärte in dem Fernsehgespräch, dass er durchaus Hoffnung habe, „dass sich die Situation bald deutlich verbessern wird“.