Paul McCartney: Versöhnliches über Lennon im Rückspiegel des Lebens
Spiralen der Erinnerung: Macca blickt erneut in die Vergangenheit und spricht über die Versöhnung mit John Lennon vor dessen Tod
In einer wohlgesonnenen Mixtur aus „altersmilde“ und „musste noch mal gesagt werden“ hat Paul McCartney zu unterschiedlichen Anlässen über sein Verhältnis mit dem späten John Lennon gesprochen.
Aktuell ist von ihm zu hören:
„Es wäre das Schlimmste auf der Welt gewesen, wenn er einfach getötet worden wäre und wir noch immer ein mieses Verhältnis gehabt hätten.“
Sätze wie diese finden sich in McCartneys neuer zwölfteiliger Podcast-Serie „McCartney: A Life in Lyrics“, die Audiostoff-Plattformen wie iHeartRadio, Apple oder Spotify ausspielen.
Er sagt ergänzend: Am Ende wäre er heilfroh über diverse Aussprachen gewesen, bevor dieser schreckliche Mordanschlag vor dem Lennon-Anwesen am New Yorker Central Park stattfand. „Denn ich hatte einige wirklich gute Zeiten mit ihm gehabt, bevor das passierte“, so sein Liverpooler Jugendkumpel.
Bekanntlich waren die Spannungen zwischen den beiden Beatles-Musikern zeitweise mit Händen zu greifen. Die Beiden zofften sich, begierig beobachtet von der Londoner Klatsch- und Fachpresse, in nervenden Rechtsstreitigkeiten über den Backkatalog der Gruppe.
Durch die 1970er hinweg blieb das Verhältnis der beiden angespannt.
McCartney konstatierte wiederholt, dass sie sich wieder annähern konnten, bevor Lennon 1980 im Alter von 40 Jahren von Stalker-Fan Mark David Chapman erschossen wurde.
Macca 2023 gerät gar ins Plaudern: „Sie müssen schließlich bedenken, dass ich ihn damals vor Gericht übel verklagt habe, auch habe seine „mates“ aus Liverpool, Freunde fürs Leben. Da gab es eine Menge zu verarbeiten.“
Bereits in der Vergangenheit hatte McCartney das Fab-Four-Nähkästchen geöffnet, sprach etwa von einem Telefongespräch, das er mit Lennon wenige Wochen vor dessen Tod führte.
Der US-Ausgabe des Herrenmagazins „Playboy“ erzählte er 1984: „Ich finde es traurig, dass wir uns nie hingesetzt und unsere Differenzen wirklich bereinigt haben. Aber zu meinem Glück war das letzte Telefongespräch, das ich mit ihm hatte, ganz großartig, und wir haben uns nicht gestritten.
In einer früheren Folge des neuen Podcast verriet McCartney ebenso, dass Lennon bis heute einen Einfluss auf sein Songwriting hat: „Oft denke ich: ‚Was würde John davon halten?‘ – er hätte es womöglich als zu kitschig und schmalzig empfunden. Also ändere ich es!“