„Nur eine Blues-Coverband“: Paul McCartney frotzelt über Rolling Stones
Die Rivalität zwischen den Beatles und den Stones ist einer der großen Mythen des Rock. Nun gibt es ausgerechnet von Paul McCartney ein neues Kapitel.
Paul McCartney hat in einem Gespräch mit dem „New Yorker“ die Rolling Stones ein wenig in die Schranken gewiesen. „Ich bin nicht sicher, ob ich das sagen sollte, aber sie sind eine Blues-Coverband, etwas in der Art sind die Stones“, sagte Macca.
Für seine Band, die Beatles, resümierte er das eigene Schaffen etwas wohlwollender: „Ich glaube, wir haben das Netz etwas weiter gespannt.“
The Beatles vs. The Rolling Stones
Damit nimmt der 79-Jährige eine uralte Fehde zwischen den mutmaßlich größten und auf jeden Fall bedeutendsten Bands des Planeten wieder auf, die sich vor allem in den 60er Jahren zu einem echten Mythos der Rockmusik entwickelte. Für viele Musikhörer gehörte es schließlich auch irgendwann zur Sozialisation, sich zwischen beiden Bands irgendwie entscheiden zu müssen.
In den vergangenen Jahren gab es dann doch immer noch einige launige Kommentare zur musikalischen Leistung der Konkurrenz. So bezeichnete Keith Richards das Beatles-Meisterwerk „Sgt. Pepper’s“ noch vor einigen Jahren als einen „Haufen Dreck“ und höhnte über die im Vergleich zu den Stones kümmerlichen Live-Qualitäten der Fab Four.
Die spitzfindigen Einlassungen zur Musik der Stones folgen übrigens einer gewissen Marketingstrategie (wie auch die etwas dramatischen Gedanken über das Ende der Beatles, die der Musiker zuletzt äußerte). McCartney macht derzeit Werbung für die Disney+-Doku „The Beatles: Get Back“ von „Herr der Ringe“-Regisseur Peter Jackson. Der Film wird ab Ende November beim Micky-Maus-Streamingdienst zu sehen sein.
Ringo Starr: Beatles ließen Vermögen liegen
In dem „New Yorker“-Gespräch kommt auch Ringo Starr zu Wort (der wiederum zuletzt die Leistung McCartneys bei den Beatles geradezu glorifizierte). Auch er ließ eine kleine Bombe platzen: Die Beatles hätten 1973 „ein Vermögen“ für ein Wiedervereinigungskonzert ausgeschlagen. Laut Starr plante der US-Veranstalter, der die Fab Four für einen Gig gewinnen wollte, im Vorprogramm einen Mann auftreten zu lassen, der in einem gläsernen Pool mit einem Hai ringt.
Hintergrund der Anekdote ist der Besuch von Paul McCartney bei John Lennon in Los Angeles, nachdem dieser sich von Yoko Ono getrennt hatte. Obwohl McCartney in den frühen Siebzigern mit seiner neuen Band Wings bestens zu tun hatte, kam es immerhin zu gemeinsamen Studiosessions mit Stevie Wonder und Harry Nilsson. Das alles löste massive Gerüchte über eine Beatles-Wiedervereinigung aus. In diese Zeit fiel auch das Angebot für das Konzert. „Wir haben uns gegenseitig angerufen und NEIN gesagt“, berichtete Starr. „Jeder von uns war längst auf seinem eigenen Weg.“