Paul McCartney richtet Beatles-Hit „Back in the U.S.S.R“ an Wladimir Putin
Macca kämpfte um die Freilassung von Greenpeace-Aktivisten
Paul McCartney hat einst die Songzeile eines Beatles-Klassikers zitiert, um den russischen Präsidenten aufzufordern, Greenpeace-Aktivisten aus der Haft zu entlassen. „Been away so long I hardly knew the place, gee it’s good to be back home“, heißt es in „Back in the U.S.S.R.“, „Ich war so lange weg, dass ich den Ort kaum kannte, Mann, es ist schön, wieder zu Hause zu sein“, dem Lied aus dem 1968er-Album „The Beatles“, auch bekannt als das „Das weiße Album“.
Der 81-jährige Beatle schrieb dem 71-jährigen Despoten im Rahmen einer Kampagne zur Freilassung von Öko-Aktivisten, die 2013 wegen Piraterie angeklagt wurden, nachdem sie mit ihrem Schiff „Arctic Sunrise“ gegen eine schwimmende Ölplattform in der Petschorasee protestiert hatten.
Wie eine neue BBC-Dokumentation mit dem Titel „On Thin Ice: Putin V Greenpeace“ (deutsch: „Auf dünnem Eis: Putin gegen Greenpeace“) enthüllt, hatte McCartney tatsächlich an Putin geschrieben, damit 28 Aktivisten und zwei freiberufliche Journalisten aus ihrer Haft freikommen. Ob bzw. wann die Serie auch im deutschen Fernsehen gezeigt werden könnte, ist unklar.
„Vor fünfundvierzig Jahren schrieb ich einen Song über Russland für das ‚Weiße Album‘, damals, als es für Engländer noch nicht in Mode war, nette Dinge über Ihr Land zu sagen“, so der Musiker über die Inspiration des Songs, der musikalisch auch die Beach Boys zitiert.
Und dann: „In dem Song kam eine meiner Lieblingszeilen der Beatles vor: ‚Been away so long I hardly knew the place, gee it’s good to be back home‘ – Könnten Sie das für die Greenpeace-Gefangenen wahr werden lassen?“
Für McCartney eine Herzensangelegenheit, da er Greenpeace-Unterstützer ist und deren Kampagne „Save The Arctic“ fördert.
Allerdings kennen sich Macca und Putin tatsächlich. Auch, wenn ihr letztes Treffen einige Zeit her ist: Nach einem Auftritt des Musikers auf dem Roten Platz 2003 lernte man sich bei einem Tee im Kreml kennen.
Sir Paul ist ein fleißiger Briefeschreiber, und die Russen kennen seine Depeschen bereits. Zuletzt hatte er schon die Freilassung von Mitgliedern der feministischen Punkband Pussy Riot gefordert, deren Mitglieder wegen „Rowdytums aus religiösem Hass“ zu zwei Jahren Haft verurteilt wurden. McCartney: „Ich habe eine lange Beziehung zum russischen Volk, und in diesem Sinne richte ich die folgende Bitte im Geiste der Freundschaft an meine vielen russischen Bekannten, die wie ich daran glauben, Menschen – alle Menschen – mit Mitgefühl und Freundlichkeit zu behandeln.“