Paul McCartney kostete „Wetten dass..?“-Moderator den Job
Wolfgang Lippert musste angeblich seinen Job als Moderator der Show hinschmeißen, weil er mit dem Beatle auf Tuchfühlung ging.
Aus unserem Archiv August 2016:
In seinem Buch „Wetten, dass… Erna kommt?!“ lässt Wolfgang Lippert seine Karriere als Entertainer Revue passieren. Natürlich spricht er darin, der Titel deutet es bereits an, über seine Zeit als Moderator bei „Wetten, dass..?“ und enthüllt, dass er wohl wegen Paul McCartney den Moderatoren-Job an den Nagel hängen musste.
Nach nur neun Sendungen, die das ZDF zwischen 1992 und 1993 ausstrahlte, war damals bereits wieder Schluss für Lippert. Dazu trug seiner Meinung nach ein Vorfall bei, der sich am 23. Januar 1993 ereignete. In der Show tupfte der Moderator Paul McCartney mit einem Papiertaschentuch die schwitzende Stirn ab.
Ein Moment mit Folgen, denn Vorgänger Thomas Gottschalk hatte sich die Szene gemütlich vor dem Fernseher angeschaut und war derart entsetzt davon, dass er bei Show-Produzent Fred Kogel anrief und sich über den eigentlich freundlich gemeinten Akt beschwerte.
Gottschalk ging sogar soweit, dass er bei dem damaligen ZDF-Chef Dieter Stolte intervenierte. Wie Lippert in seinem Buch – unter Zuhilfenahme der Kunstfigur Erna (aus dem Song „Erna kommt“ von 1983) – schreibt, der Anfang vom Ende seiner Karriere als „Wetten dass..?“-Moderator. Was Gottschalk so sehr daran genervt hat, bleibt allerdings offen.
Wir berichteten zuletzt:
Im November 2023 beschloss Thomas Gottschalk sein „Wetten, dass..?“-Kapitel. Es ist die Sendung seines Lebens, er hat sie mit seinen Moderatoren geprägt. Doch der 73-Jährige entschied sich, die letzten Sendeminuten dazu zu nutzen, sein Unverständnis über die gesellschaftspolitischen Bewertungen unserer Zeit laut auszudrücken und sorgte so – ob nun freiwillig oder ohne das beabsichtig zu haben – für die Interpretation, dass er auch deswegen das Samstagabendshowkostüm an den Nagel hängt. Eine etwas seltsame Unterhaltung mit Shirin David unterstützte den Eindruck.
Zu all dem mag, wiederum gewollt oder ungewollt, passen, dass Gottschalk seit Monaten in den sozialen Medien dafür angegangen wird, in „Wetten, dass..?“ selbst noch in der letzten Sendung gleich mehreren prominenten Frauen, die zu Gast waren, übers Knie getätschelt zu haben. Unsittliche Berührungen und Übergriffigkeit werden ihm vorgeworfen. Für den Moderator nicht nachvollziehbar.
„Ich bin nicht der Urvater der ‚Tatscherei’“
In seinem Podcast „Die Supernasen“ mit Mike Krüger holte er nun zum Gegenschlag aus: „Ich bin langsam genervt, muss ich ehrlich sagen, von diesen ewigen Vorwürfen, dass ich der Urvater der ‚Tatscherei‘ im Fernsehen war. (…) Ich kann mir nicht zum Vorwurf machen, dass ich mich vor Millionen Zuschauern unsittlich verhalten hätte.“ Er habe sich immer „charmant und zuvorkommend“ benommen, stellte Gottschalk klar. „Ich war kein ‚Tatscher‘ und ich will das nie gewesen sein!“
Die zahlreichen Reaktionen im Netz zeigen, dass viele Menschen sich mit der Frage beschäftigen, ob das Annäherungsverhalten des Moderators angemessen ist oder nicht. Berührungen, wie sie in anderen Kulturkreisen noch viel intensiver betrieben werden, um sich respektvoll, aber durchaus zugewandt der gegenseitig Wertschätzung zu versichern, sagen die einen. Aus der Zeit gefallene Bedrängungen, die nicht von vornherein auf Konsensualität beruhen können, sagen die anderen.
Was meinen Sie: Ist das unsittliches Tatschen und eigentlich nicht nötig – oder ist es der völlig in Ordnung gehende Versuch, mit weiblichen Gästen auf Tuchfühlung zu gehen?
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