Paul McCartney: Johnny Cash hat ihn zur Gründung von Wings inspiriert
Der Sänger erzählt, wie ein Abend vor dem Fernseher ihn nach dem Beatles-Ausstieg inspirierte.
Anlässlich der bevorstehenden Wiederveröffentlichung des Wings-Klassikers „Band on the Run“ sprach Paul McCartney in einem Interview über die Anfangszeit der Band. 1971 gründete er mit seiner ersten Ehefrau Linda McCartney und Denny Laine, der gerade die Moody Blues verlassen hatte, die neue Gruppe.
Der britischen Musikzeitschrift „Mojo“ erzählte er, wie ihn Johnny Cash nach dem Ende der Beatles inspiriert hat. Der damals 27-Jährige hatte nach dem Aus das Gefühl, an einem Scheideweg zu stehen.
„Eine Band gründen, die nicht besonders berühmt ist“
„Nach dem Ende der Beatles stand ich vor bestimmten Alternativen“, sagt er. „Eine davon war, die Musik ganz aufzugeben und Gott weiß was zu tun. Eine andere bestand darin, eine Supergroup mit sehr berühmten Leuten zu gründen, Eric Clapton und so weiter. Mir gefiel beides nicht, also dachte ich: Wie haben die Beatles angefangen?“, so McCartney.
„Wir waren ein paar Kumpels, die nicht wussten, was sie taten“, fuhr er fort. „Da wurde mir klar, dass es vielleicht eine dritte Alternative gibt: eine Band zu gründen, die nicht besonders berühmt ist, und uns keine Sorgen zu machen, wenn wir nicht wissen, was wir tun“. Für den ehemaligen Beatle bestand das gute an einer neuen Band darin, dass dadurch der Charakter neu geformt werden würde und, „dass wir nebenbei lernen“. Eines Abends habe er dann mit seiner Frau Linda Johnny Cash geschaut und sei auf seine Idee für die Wings gekommen.
Johnny Cash und Carl Perkins
Der Brite erzählt weiter: „Wir lagen eines Abends im Bett, frisch verheiratet, als Johnny Cash mit einer neuen Band im Fernsehen auftrat Die hat er mit Carl Perkins, einem meiner großen Helden, gegründet. Sie spielten mit einigen Country-Musikern, von denen ich noch nie gehört hatte, und sahen aus, als hätten sie Spaß.“
Der Sänger wendete sich also zu seiner Frau und fragte spontan: „Willst du eine Gruppe gründen?“ Und Linda antwortete: „Klar.“ „So war unsere Beziehung“, erklärt der heute 81-Jährige die Spontanität in seiner früheren Ehe.