Paul McCartney: „John Lennon war sein Leben lang auf der Suche nach Hilfe“
In einem Interview erzählte der Beatle, dass die Inspiration für "Help" John Lennons lebenslangen Ängste und seine Suche nach Trost und Zuneigung war
Paul McCartney gehört nicht zu den Menschen, die mit ihrer Meinung hinter dem Berg halten. Gerne teilt er der Presse Details über eigene Befindlichkeiten mit und verrät auch nicht selten das eine oder andere Geheimnis über seine Kollegen. In einem Interview mit „Billboard“ erzählte er am Donnerstag (12. November), dass der Beatles-Song „Help“ John Lennons generelle Hilflosigkeit ausdrückte, mit dem Leben zurecht zu kommen.
„In der Rückschau muss man feststellen, dass John sein Leben lang auf der Suche nach Hilfe war“, so McCartney. „Er hatte immerzu Angst, dass Menschen sterben könnten, in deren Nähe er sich aufhielt: Sein Vater verließ das gemeinsame Heim, als er drei Jahre alt war, sein Onkel, bei dem er danach lebte, starb nur wenig später, genauso wie seine Mutter. Johns Leben war eigentlich immer ein einziger Schrei nach Hilfe.“
„Help“ war schnell geschrieben
Der 73-Jährige führte das Interview, um noch einmal Auskunft über die größten Hits der Fab Four zu geben. Anlass ist die Wiederveröffentlichung der Bestseller-Compilation „1“ mit bisher unveröffentlichten Videos zu jedem einzelnen Lied. Über „Help“ aus dem Jahr 1965 sagte McCartney: „Wir haben den Song relativ schnell fertiggehabt. Wir gingen aus dem Studio und sangen es Johns damaliger Frau Cynthia und einer befreundeten Journalistin namens Maureen Cleave vor. Wir waren recht zufrieden mit dem Ergebnis.“
Macca erzählte in dem Gespräch mit „Billboard“ auch, dass die wesentliche Inspiration für „Hey Jude“ aus dem Jahr 1968 John Lennons Sohn Julian war: „Ich hatte ihn gerade besucht, als die Scheidung zwischen John und Cynthia durch war, und weil ich mich ganz gut mit Julian verstand, kam mir der Satz ‚Hey, Jules, don’t make it bad‘ in den Sinn. Es ist ein sehr hoffnungsfroher Song.“
Augenscheinlich wurde aus Jules schließlich Jude – und der Rest ist Musikgeschichte.