Patti Smith
Für den Teenager Michael Stipe war Patti Smith von allen Sängerinnen die großartigste. Ihre Stimme, sagte er, „war kein bemühtes, perfektes Noten-Crescendo. Sondern ein heulendes, wildes Biest.“ In Songs ¿wie „Gloria“ und „Land“ ließ Smith das Biest von der Leine, verband klassische R&B-Songs mit ihrem ureigenen, wild poetischen Knurren, Stöhnen, Lallen. „Sie klang einfach total guttural“, erinnerte sich Stipe. „Wie Körpergeräusche, die man von sich gibt.“ Den Weg für diese vokale Anarchie hatte Grace Slick geebnet, sagt Smith selbst: „Sie verschaffte uns die Erlaubnis, ein ganz neues Level von Stärke und Intelligenz mitzubringen. Sie schuf einen Raum, den andere dann ausloten konnten.“ Patti Smith gab das weiter: „Ihr ganzer Habitus besagte, dass jeder das kann“, sagte Stipe. „Ich nahm das wörtlich. Ich dachte: ,Wenn sie singen kann, dann kann ich es auch.'“ GEBOREN: 30. Dezember 1946 WICHTIGSTE SONGS: „Gloria“, „Rock’n’Roll Nigger“, „Because The Night“ INSPIRATION FÜR: Chrissie Hynde, PJ Harvey, Cat Power