Outkast – Stankonia
Prinzipiell könnte an dieser Stelle nahezu jedes OutKast-Werk – das etwas unausgegorene Debüt einmal ausgenommen – stehen. Denn das HipHop-Duo aus Atlanta, Georgia, nimmt von jeher eine Sonderrolle im Repertoire der zeitgenössischen Black Music ein. Nicht nur, dass sie mit ihrer Melange aus G-Funk-Zitaten, live gespielten Instrumentals, hoher Musikalität, ungewöhnlich viel Gesang, reichlich experimentellen Arrangements und einem aufrichtigen Funk-Feeling in ihrer ganz eigenen Rapmusik-Liga spielen. Auch die personelle Zusammensetzung ist außergewöhnlich: Hier der überzeugte, von einem brillanten Reimflussbeseelte B-Boy Big Boi, dort der ideenreiche Künstler Andre 3000, den man mit seiner überbordenden Kreativität gern als den „neuen Prince“ bezeichnet. „Stankonia“ war ihr viertes Album und zugleich das dritte, das von Null auf Zwei in die amerikanischen Charts schoss. Ihre Verbindung aus versierter Funkmusik, toughen Raps und einer schier unbegrenzten Vielzahl an irren Ideen wurde hier zu einem Party- und Zuhör-Monster gleichermaßen verfeinert. Überdies verhalf es dem Duo zum internationalen Durchbruch: Die Single „Mrs. Jackson“, Andres Song gewordene Entschuldigung an seine Ex-Gattin Erykah Badu, wurde weltweit ein Hit – dem noch viele folgen sollten.