Oscars: Quoten so schlecht wie selten zuvor
Ein Grund für die schlechten Quoten könnte der öffentliche Boykott zahlreicher Schauspieler und Menschenrechtler sein.
Die Oscar-Verleihung, die vergangenen Sonntag (28. Februar) zum 88. Mal stattfand, brachte so schlechte Quoten wie selten zuvor – in jüngerer Vergangenheit lief nur die 2008 von Jon Stewart moderierte Gala schlechter als die diesjährige, bei der Chris Rock durch den Abend führte. „Entertainment Weekly“ vermeldete eine US-Einschaltquote von rund 34 Millionen, verteilt auf 23,1 Prozent aller Haushalte.
Trotz allem wird die Übertragung der Oscar-Verleihung höchstwahrscheinlich die besten Fernsehquoten in diesem Jahr haben – wenn man die in den USA besonders populären Sportveranstaltungen nicht dazu zählt und sich auf den Entertainment-Sektor konzentriert.
Trotz kontroverser Themen (Rassismus-Vorwürfe gegenüber der Academy-Jury) und der Frage, ob Leonardo DiCaprio nun endlich seinen Oscar mit nach Hause nehmen darf, waren die Prognosen deutlich besser als nun die tatsächlichen Quoten. Ein Grund für die schlechte Quote dürfte der Boykott zahlreicher Filmschaffender sein, die sich im Voraus negativ dazu äußerten, dass kein einziger schwarzer Schauspieler für einen Oscar nominiert wurde.So schrieb Schauspielerin Jada Pinkett Smith auf Twitter: „Bei den Oscars dürfen schwarze Leute immer die Preise verleihen oder für Unterhaltung sorgen. Aber unsere künstlerischen Leistungen werden so gut wie nie anerkannt. Sollten alle schwarzen Künstler der Veranstaltung fernbleiben?“