Oscars 2024: Rote Anstecknadeln als Solidaritätsbekundung für Gaza
Ein roter Anstecker am Revers wurde bei den Oscars 2024 zum politischen Statement.
Einige Stars nutzen die Oscars 2024 dazu, um ein politisches Statement zu setzen und ihre Solidarität mit Gaza zu bekunden. Dies brachten sie mit einem roten Anstecker, auf dem eine ausgestreckte Hand und ein schwarzes Herz zu sehen waren, zum Ausdruck.
Dabei handelt es sich um das Symbol für „Artists4Ceasefire“ – eine von etlicen Künstlern unterstützte Kampagne, die sich in einem offenen Brief an US-Präsident Joe Biden wandte und einen Waffenstillstand in Gaza fordert. „Wir fordern Ihre Regierung, den Kongress und alle führenden Politiker der Welt auf, alle Menschenleben im Heiligen Land zu ehren und unverzüglich einen Waffenstillstand zu fordern und zu ermöglichen – ein Ende der Bombardierung von Gaza und die sichere Freilassung der Geiseln. Die Hälfte der zwei Millionen Einwohner des Gazastreifens sind Kinder, und mehr als zwei Drittel sind Flüchtlinge und deren Nachkommen, die gezwungen sind, aus ihrer Heimat zu fliehen. Humanitäre Hilfe muss sie erreichen können“, hieß es in dem Brief etwa.
Billie Eilish & Co. setzten Zeichen
Den roten Pin trugen an diesem Abend unter anderem Billie Eilish und ihr Bruder Finneas, Mark Ruffalo, Regisseur Jonathan Glazer („Zone of Interest“), Ava Du Vernay und Ramy Youssef („Poor Things“) sowie etliche andere Schauspieler.
Die Schauspieler Swann Arlaud und Milo Machado-Graner („Anatomy Of A Fall“) trugen indes die Flagge Palästinas als Pin.
Jonathan Glazer: „Wie können wir Widerstand leisten?“
Glazer wurde auch bei seiner Dankesrede (sein Film „The Zone of Interest“ gewann den Oscar für den besten internationalen Film) politisch. „Alle unsere Entscheidungen wurden getroffen, um uns in der Gegenwart zu reflektieren und zu konfrontieren. Nicht um zu sagen, seht, was sie damals getan haben, sondern um zu sagen, seht, was wir heute tun. Unser Film zeigt, wohin die Entmenschlichung in ihrer schlimmsten Form führt. Sie hat unsere ganze Vergangenheit und Gegenwart geprägt“, so Glazer zunächst, ehe er konkret auf die Situation in Gaza einging: „Gerade jetzt stehen wir hier als Männer, die es ablehnen, dass unser Judentum und der Holocaust von einer Besatzung gekapert wurden, die zu Konflikten für so viele unschuldige Menschen geführt hat. Ob die Opfer vom 7. Oktober in Israel oder der laufende Angriff auf Gaza. All die Opfer dieser Entmenschlichung, wie können wir Widerstand leisten?“
Schauspieler Ramy Yousseff hatte sich bei einem Interview am Red Carpet zu dem Anliegen gegenüber einem „Variety“-Reporter geäußert. „Wir fordern einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand in Gaza. Wir fordern Frieden und dauerhafte Gerechtigkeit für die Menschen in Palästina“, so Youssef gegenüber Marc Malkin. „Es ist eine universelle Botschaft: ‚Lasst uns aufhören, Kinder zu töten. Lasst uns nicht mehr Teil des Krieges sein.‘ Niemand hat jemals auf einen Krieg zurückgeblickt und gedacht, dass eine Bombenkampagne eine gute Idee war. Ich bin von so vielen Künstlern umgeben, die bereit sind, ihre Stimme zu erheben – die Liste wird immer länger. Viele Menschen werden heute Abend diese Anstecknadeln tragen. In den Nachrichten gibt es viele sprechende Köpfe, dies ist ein Raum der sprechenden Herzen. Wir versuchen, diesen großen Strahl auf die Menschheit zu richten.“