Oscars 2024: Große Enttäuschung für Deutschland
Deutschlands große Hoffnungen für die Oscars 2024 blieben leider unerfüllt.
Wim Wenders, İlker Çatak, Sandra Hüller: Die Oscars 2024 waren äußerst vielversprechend für die deutsche Filmwelt. Am Ende entpuppte sich der Abend aber leider als Enttäuschung.
Wim Wenders: Auch bei Nominierung Nummer vier hat es nicht geklappt
Die deutsche Regie-Legende Wim Wenders war 2024 bereits zum vierten Mal für einen Oscar nominiert. Allerdings ging der 78-Jährige mit seinem Drama „Perfect Days“ nicht für Deutschland, sondern für Japan als Anwärter für den besten internationalen Film ins Rennen. Es war die erste Nominierung für den „Der Himmel über Berlin“-Regisseur in dieser Kategorie.
Bislang war Wenders stets in der Kategorie „Best Documentary Feature“ nominiert (1999 für „Buena Vista Social Club“, 2012 für den 3D-Dokumentarfilm „Pina“, 2015 für „The Salt of the Earth“). Wenders verlor gegen „The Zone of Interest“ – einem Drama von Regisseur Joanathan Glazer. Darin zu sehen: die an diesem Abend ebenfalls nicht ausgezeichnete Sandra Hüller.
Sandra Hüller geht leer aus
Apropos Sandra Hüller: Die ging für ihre Hauptrolle in „Anatomie eines Falls“ als starke Anwärterin für den Oscar als beste Hauptdarstellerin ins Rennen. Auch hier erlebte Deutschland eine Oscar-Enttäuschung: Die Trophäe ging nicht an Hüller, sondern an Emma Stone für deren Performance in „Poor Things“.
Es war das dritte Mal in der Geschichte der Oscars, dass eine Deutsche als beste Hauptdarstellerin nominiert war – zuvor widerfuhr dies nur Luise Rainer (die diese Kategorie sowohl 1936 und 1937 gewann) und Marlene Dietrich. Immerhin: Beide Filme, in denen die Hüller mitspielte, wurden ausgezeichnet. „Anatomie eines Falls“ gewann den Oscar für das Beste Originaldrehbuch, „The Zone of Interest“ die Trophäen für den besten internationalen Film und den besten Ton.
İlker Çatak ebenfalls nicht ausgezeichnet
Während Wenders für Japan ins Rennen in der Sparte „Bester internationaler Film“ ins Rennen ging, war İlker Çatak mit seinem Film „Das Lehrerzimmer“ für Deutschland nominiert. Der gebürtige Berliner mit deutschen Wurzeln hatte 2015 den Studenten-Oscar gewonnen.
Wie auch Wenders musste er sich „The Zone of Interest“ geschlagen geben – einem historischen Drama aus dem Jahr 2023, bei dem Jonathan Glazer Regie führte. Die deutschen Schauspieler Christian Friedel und Sandra Hüller, die das Nazi-Kommandantenehepaar Rudolf Höss und seine Frau Hedwig verkörpern – gedreht wurde auf Deutsch. Dennoch ist „The Zone of Interest“ kein deutscher Film, sondern eine Co-Produktion zwischen dem Vereinigten Königreich und Polen.