Oscars 2016: „Mad Max: Fury Road“ triumphiert
Mit insgesamt sechs Preisen dominierte der Film von George Miller die 88. Verleihung der Oscars. Doch in den wichtigen Kategorien siegten andere.
Bestes Küstümdesign, bestes Szenebild und bestes Makeup – drei Kategorien, die in kürzester Zeit hintereinander verliehen wurden und allesamt an „Mad Max: Fury Road“ gingen. Schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass der Film von George Miller – zuvor bereits von den Kritikern gefeiert – zu einem der großen Gewinner des Abends werden könnte.
Zum Schluss gab es sogar sechs Trophäen für den Endzeitfilm mit handgemachten Effekten und beeindruckendem Setdesign, darunter noch für den besten Schnitt, den besten Tod und den besten Tonschnitt.
„The Revenant“ von Alejandro González Iñárritu darf sich als zweiter großer Gewinner des Abends fühlen, brachte er doch dem Mexikaner den zweiten Regie-Oscar in Folge nach seinem Erfolg im letzten Jahr mit „Birdman“. Hinzu kam, dass Leonardo DiCaprio – haushoher Favorit in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ – endlich seinen wohlverdienten Goldjungen mitnachhause nehmen konnte. Emmanuel Lubezki, der wohl zur Zeit versierteste Kameramann Hollywoods, konnte mit seinem Oscar für die Kinematographie in „The Revenant“ seinen Landsmann Iñárritu sogar noch überbieten. Nach „Gravity“ (2014) und „Birdman“ (2015) erhielt er den Preis bereits zum dritten Mal in Folge.
Ein Independentfilm gewinnt den wichtigsten Oscar
Bester Film wurde allerdings wider Erwarten nicht „The Revenant“, sondern „Spotlight“, der zuvor bereits den ersten Academy Award des Abends für das beste Drehbuch erhalten hatte. Damit gewinnt erneut ein Independentfilm mit erstklassigem Cast (der allerdings leer ausging). Beste Hauptdarstellerin wurde die kühl auftretende Brie Larson (für „Room“), beste Nebendarstellerin Alicia Vikander (für „The Danish Girl“). Überraschend konnte Mark Rylance für „Bridge Of Spies“ den Goldjungen als bester Nebendarsteller mitnehmen und stach so Sylvester Stallone aus, der sich nach seinem Golden Globe vor einigen Wochen große Hoffnungen auf den Preis gemacht hatte.
Standing Ovations erhielt Ennio Morricone, der nach seinem Oscar für das Lebenswerk nun auch seinen ersten Academy Award in der regulären Soundtrack-Kategorie erhielt. Er bedankte sich demütig (und auf Italienisch), grüßte dabei John Williams, der bereits zum 50. Mal (für seinen Score zu „Star Wars – Das Erwachen der Macht“) nominiert war.