Oscars 2013: And The Winner Is …
… das erfahren wir in der Nacht von Sonntag auf Montag. Hier stellen wir die Nominierten vor.
Erwartungsgemäß geht Steven Spielbergs „Lincoln“, der Film über den US-Präsidenten und seiner Entscheidungen während des amerikanischen Bürgerkriegs, mit den meisten Nominierungen ins Oscar-Rennen. „Life of Pi“, der auf Deutsch den Untertitel „Schiffbruch mit Tiger“ trägt, der aber die Handlung ganz gut beschreibt, folgt mit elf Nominierungen.
Adele und ihr Co-Songwriting-Partner Paul Epworth sind für den James-Bond-Song „Skyfall“ nominiert – und sind sicher favorisiert. Sie müssen sich mit vier weiteren Songs messen: Seth McFarlane und Walter Murphy für „Everybody needs a best Friend“ aus „Ted“; „Suddenly“ von Les Misérables“ ist ebenso nominiert (komponiert von Alain Boublil, Claude-Michel Schönberg, Herbert Kretzmer), dazu „Pi’s Lullaby“ aus „Life Of Pi“ (Mychael Danna, Bombay Jayshree) und „Before My Time“ aus „Chasing Ice“ (J. Ralph).
Zu den Überraschungen zählt, dass Ben Affleck für sein hochgelobtes Drama „Argo“, das die trickreiche Ausreise von Amerikanern aus Tehran 1980 schildert, keine Nominierung als „Bester Regisseur“ erhielt. Auch Kathryn Bigelow, für „The Hurt Locker“ vor drei Jahren als erste „Beste Regisseurin“ überhaupt ausgezeichnet, wurde nicht nominiert. Ihr von der Kritik überwiegend gefeierter Jagd-auf-Osama-Thriller „Zero Dark Thirty“ erhielt nur fünf Nominierungen.
Die Österreicher schlagen zu: Christoph Waltz, für Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds“ 2010 mit dem Oscar als „Bester Nebendarsteller“ ausgezeichnet, erhielt auch für seine aktuelle Nebendarsteller-Rolle in Tarantinos „Django Unchained“ eine Nominierung. Sein Landsmann Michael Haneke, der längst einen Oscar verdient hätte, geht mit „Amour“ für die „Beste Regie“ und den „Besten fremdsprachigen Film“ (Österreich) ins Rennen, insgesamt ist der Film für fünf Academy Awards nominiert. Ein deutscher Beitrag wurde für die Nominierungen in dieser Kategorie nicht berücksichtigt.
Die zwei kommerziell erfolgreichsten Filme des vergangenen Jahres, „The Dark Knight Rises“ und „Marvel’s The Avengers“, enttäuschen. Eine Nominierung für die „Visuellen Effekte“ der „Avengers“, das war’s. Auch Peter Jackson, der mit der „Herr der Ringe“-Trilogie einst insgesamt 17 Oscars einsackte, muss sich für den ersten Teil von „The Hobbit“ mit Nominierungen in ausschließlich filmtechnischen Kategorien zufrieden geben.
Quentin Tarantino darf sich über seine dritte Nominierung für das „Original-Drehbuch“ freuen („Django Unchained“). Für „Pulp Fiction“ erhielt er 1995 in dieser Kategorie den Oscar.