Oscar-Verleihung: Academy führt Publikumspreis ein
Bei den Oscars dürfen sich Fans in diesem Jahr auf einige Neuerungen freuen. So soll es erstmals einen Publikumspreis geben. Außerdem wird es erstmals seit 2018 wieder Moderator*innen geben, die durch die Show führen sollen.
Die Organisator*innen der Oscar-Verleihung haben angekündigt, einen neuen Publikumspreis einzuführen, bei dem Fans im Internet abstimmen dürfen. Damit scheint die Academy, die in der jüngeren Vergangenheit mehrfach in der Kritik stand, dem Zuschauer*innenschwund der Preisverleihungen entgegenwirken zu wollen.
Die neue Kategorie verkündete Meryl Johnson, die Vizepräsidentin der US-amerikanischen Filmakademie, am Montag. Die Online-Abstimmung würde Fans und Zuschauer*innen die Möglichkeit geben live an der Verleihung teilzunehmen und in einer Art und Weise Teil des Events zu werden, wie es bisher nicht möglich gewesen sei. Fans können demnach bis zum 3. März bis zu 20 Mal am Tag auf Twitter oder auf der Website der Verleihung für ihren Favoriten abstimmen.
Oscar-Kritik – was Top war und was Flop:
Zudem gibt es eine weitere Umfrage, die Fans beantworten können. So können Fans für ihren schönsten „Filmjubel-Moment“ abstimmen. Dabei soll es sich laut Academy um Filmszenen handeln, bei denen das Publikum nicht anders konnte, als in Jubelschreie auszubrechen. Die fünf meistgewählten Szenen sollen dann auch im Rahmen der Verleihung gezeigt werden.
Die Academy of Motion Picture Art and Sciences scheint damit neue Wege der Publikumspartizipation zu gehen. Denn die Organisator*innen der Oscar-Verleihung stehen unter Druck, den sinkenden Einschaltquoten entgegenzuwirken. 2021 lockte die Veranstaltung nur noch zehn Millionen Zuschauer*innen vor die Fernseher – das sind nur halb so viele wie im Jahr zuvor.
Bisher stimmten allein die Mitglieder der Filmakademie über die Vergabe der Preise ab. Die standen schon länger in der Kritik zu weiß und zu männlich zu sein, und Filme zu bevorzugen, die wenig Wert auf Diversität und Vielfalt legen. Nach Protesten unter dem Hashtag #OscarsSoWhite gab die Academy bereits 2020 bekannt, Diversitätskriterien bei der Auswahl der Filme berücksichtigen zu wollen. Die neuen Regeln sollen allerdings erst ab 2024 gelten.
Ein weiterer Grund für die sinkende Relevanz der Veranstaltung sei laut Kritiker*innen zudem, dass die Academy oft Filme ignorieren würde, die an den Kinokassen besonders erfolgreich und bei Zuschauer*innen demnach besonders beliebt gewesen seien.
Moderator*innen führen wieder durch die Show
Immerhin soll es in diesem Jahr zum ersten Mal seit 2018 wieder Moderator*innen geben, die durch die Verleihung führen sollen. Die Moderation soll laut Insidern in diesem Jahr von den Schauspielerinnen Regina Hall, Amy Schumer und Wandy Sykes übernommen werden.
Die 94. Oscars werden dieses Jahr am 27. März in Los Angeles verliehen. Mit 12 Nominierungen ist der eher düstere Western „The Power of Dog“ der Favorit der diesjährigen Preisverleihungen. So wurde Benedict Cumberbatch für seine Rolle in dem Film als „Bester Hauptdarsteller“ nominiert. Alle weiteren Nominierten findet ihr hier.