„Orchestrale Rockshow“: Deshalb freuen wir uns auf The Who live in Berlin
The Who gehen nach sieben Jahren wieder auf Europa-Tour – unterstützt von einem Symphonie-Orchester. Am 20. Juni spielen sie in der Berliner Waldbühne einige ihrer Hits und Ausschnitte aus dem Rockopern „Tommy“ und „Quadrophenia“.
The Who schlagen zurück: Die Band war im letzten Jahr mit ihrer „Hits Back!“-Tour in den USA unterwegs, 2023 kommt sie nach Europa. Am 20. Juni 2023 gastieren die Briten für ein Konzert in der Berliner Waldbühne. Dabei wird die Gruppe vom Filmorchester Babelsberg unterstützt. Es ist hierzulande das erste The-Who-Konzert seit sieben Jahren.
Pete Townshend und Roger Daltrey präsentieren bekannte Hits, Songs aus dem aktuellen Album „Who“ und Ausschnitte aus den Rockopern „Tommy“ und „Quadrophenia“. In den USA spielte die Band Titel wie „Behind Blue Eyes“, „You Better You Bet“, „Baba O’Riley“ und „Who Are You“. Die Rockopern waren beispielsweise mit „1921“, Amazing Journey“ und „Pinball Wizard“ sowie „Love, Reign O’er Me“, „The Real Me“ und „5:15“ vertreten. Besucher der Waldbühne können sich vermutlich auf eine ähnliche Songauswahl freuen.
Markenzeichen: Zerstörung
Die Band ist eine der letzten aktiven Bands, die die Musik der 1960er und 70er Jahre prägten. Von der Originalbesetzung sind allerdings nur noch Daltrey und Townshend erhalten – Schlagzeuger Keith Moon starb 1978, Bassist John Entwistle 2002. Ihre erste Single „I Can’t Explain“ veröffentlichten The Who 1965. Es folgten Hits „My Generation“, „Substitute“ und „Happy Jack“. Sie etablierten sich in dieser Zeit in der Mod-Bewegung nicht zuletzt durch ihr zerstörerisches Auftreten – die Band prügelte sich auf der Bühne und zerschlug ihre Instrumente. Damit drückte sie aber auch das aus, was die damaligen Jugendlichen bewegte: angestauten Frust und Unzufriedenheit.
Wie viele Gitarren Townshend auf dem Gewissen hat, ist unklar, allein im Jahr 1967 soll er 35 Gitarren zertrümmert haben. Da diese Angewohnheit ziemlich ins Geld ging, klebte der Musiker nach den Auftritten die Einzelteile wieder zusammen (das geht, solang der Gitarrenhals nicht gebrochen ist). Die (bisher) letzte Gitarre musste 2004 während eines Auftritts in Yokohama dran glauben.
Ab Ende der 1960er Jahre festigten The Who ihren Ruf als eine der größten Bands der Rockwelt Sie veröffentlichten die Konzeptalben „Tommy“ und „Quadrophenia“ und traten auf großen Festivals, z.B. in Woodstock und auf der Isle of Wight, auf. 1983 trennte sich die Gruppe. Für einzelne Auftritte fand sie wieder zusammen. Seit der offiziellen Wiedervereinigung 1999 tourt Zak Starkey, Sohn von Ex-Beatle Ringo Starr und Moons Patenkind, als Schlagzeuger mit der Band.