„Orange Is The New Black“: Knast-Koller – Die große ROLLING-STONE-Reportage
Zu alt, zu schwarz, zu lesbisch oder zu gewichtig für Hollywood: Mit der Netflix-Serie "Orange Is The New Black" haben starke Frauen eine Revolution des Fernsehens angezettelt. Von Mac McClelland
Offenbarung im Rahmen eines Oprah-Specials
Als sie wieder zu Hause war, bestellte sie Sushi und Wein, um ihr Selbstmitleid stilvoll auszukosten – und schaute sich eine Folge von „Oprah’s Master Class“ an. Oprahs Gast war Lorne Michaels (der Spiritus Rector von „Saturday Night Live“ – Red.). Er erzählte davon, wie „SNL“ in den Anfangstagen niedergemacht wurde – und wie er sich fragte, ob er die Brocken nicht besser hinschmeißen solle.
Und während er noch weiter aus dem Off erzählte,tauchte auf dem Bildschirm eine Traumsequenz auf: Man sah eine Schaukel an einem Baum, dahinter einen malerischen Sonnenuntergang – und dann kamen die Worte „Keep the faith“. Es war genau 17.43 Uhr am 14. September 2012, und sie fühlte, dass die Botschaft speziell an sie gerichtet war. Dann klingelte das Telefon. Es war ihr Agent. Sie hatte eine Rolle in „Orange“ bekommen.
Später am Abend schaute sie sich die Lorne-Michaels-Sendung noch einmal an. Als die Stelle kam, an der sie die Traumsequenz gesehen hatte, war diese nicht mehr da. Sie hatte sich alles eingebildet. Als ich Aduba frage, ob es ein erhebendes Gefühl sei, eine waschechte Offenbarung im Rahmen eines Oprah-Specials zu erleben, wird sie ganz ruhig und macht – im Gegensatz zu „Crazy Eyes“ spastischem Zucken – eine langsame, weit ausholende Bewegung zu ihrem Herzen. „Niemand wird das verstehen können“, sagt sie, „aber ich weiß im Innersten meines Herzens, dass es wirklich passierte.“