On the road
Es muss nicht immer iPod sein: Auch von anderen Herstellern gibt es pfiffige Player. Mit den passenden Ohrhörern wird der Hörgenuss perfekt.
Wenn der Frühling von der kalendarischen Theorie zur sonnigen Wirklichkeit reift, die Cabrio-Fahrer das Verdeck hochklappen und die Winterreifen in der Garage verschwinden, hat die mobile Unterhaltungselektronik Hochkonjunktur – ganz ohne Staatsgarantie und Krisensubvention. Weit oben in der Käufergunst steht natürlich der MP3-Player — oder besser gesagt das, was in den letzten Jahren aus ihm geworden ist. Denn der reinrassige Musik-Knirps ist nahezu ausgestorben. Längst können die Taschenspieler auch Fotos und Videos herzeigen, Terminkalender fuhren oder Diktate aufnehmen. Nur der Kleinste unter den iPods, das winzige Ansteck-Accessoire mit dem Beinamen Shuffle, beschränkt sich aufs Tonale, verlegt sich dafür aber in seiner neuesten Version auch aufgesprochene Programmhinweise. Die übrigen Mitglieder der iPod-Familie, samt und sonders interessante und zu Recht beliebte Multimedia-Maschinchen, sind hinlänglich bekannt. ROLLING STONE stellt deshalb ein paar alternative Gerätschaften vor, die es verdienen, ein Stück weit aus dem Schatten der iPod-Platzhirsche herauszutreten.
Ein weiterer Mobilunterhalter zählt ausschließlich zur Gattung Radio – und zwar nach HiFi-Art: Während so mancher MP3-Player im Nebenjob auch noch recht und schlecht UKW einfängt, ist das Taschenradio von Pure zusätzlich auf den Digitalhörfunk DAB spezialisiert, und das eröffnet ganz andere Klanghorizonte. Und schließlich möchten wir Ihnen noch drei interessante Alternativen zu den mitgelieferten Ohrstöpsel-Hörern vorstellen durchweg sogenannte In-Ear-Hörer, die man direkt in den Gehörgang steckt, somit die Bässe verstärkt und Umgebungslärm ausblendet. Die Investition in solche Utensilien lohnt sich: Alle drei Hörer haben das Zeug, den Klang der Elektronik-Knirpse deutlich aufzuwerten.
Taschenradios gibt es viele, das Pocket DAB 1500 von Pure ist etwas Besonderes: Der handliche Apparat fischt neben UKW auch das digitale DAB aus dem Äther und verbindet so stabilen Empfang mit exzellentem Klang. Der mitgelieferte Hörer stammt von Sennheiser.
Samsungs Luxusplayer YP-P3 spielt sämtliche gängigen Tonformate, Videos seigt er auf einem 7,6 Zentimeter großen Bildschirm, Radio, Recorder, Bluetooth-Funk, Kalender und Adressbuch sind Ehrensache. Als Speichergrößen stehen 8,16 und 32 Gigabyte zur Wahl.
Panasonic folgt der Farbenlehre des iPod nano lückenlos: In neun verschiedenen Bunt-Versionen erscheint der neue In-Ear-Hörer RP-HJE24O, ein preisgünstiges Modell mit einem frischen, eher hellen Timbre.
Philips setzt mit seinem GoGear Ariaz ganz auf guten Ton: Ein „Fullsound“ genannter Klangpolierer verpasst allzu stark komprimierten MP3-Konserven frischen Glanz, der mitgelieferte In-Ear-Hörer trägt ebenfalls zum soliden Sound bei. AAC-Dateien aus dem iTunes-Laden verschmäht das Gerät; WMA, MP3 und unkomprimierten Ton dagegen gibt es wieder. Die mitgelieferte Windows-Software bringt alle Arten von Videos in eine abspielbare Fassung und kopiert sogar YouTube-Clips direkt in den Player. Ein UKW-Tuner und eine Diktierfunktion runden die Ausstattung ab. Den Ariaz gibt es in den Speichergrößen 4, 8 und 16 Gigabyte.
Ein anderer Generalist heißt S9, stammt von COWOn und ist als 8- oder 16-Gigabyte-Version zu haben. Ein brillantes, 8,4 Zentimeter großes OLED-Display zeigt Taschenkino, Radio und Bluetooth sind an Bord. Die iTunes-Tonart AAC allerdings kann der Player nicht.
Der In-Ear-Hörer Alldeo PFE 121 von Phonak ist ein Geheimtipp: Mit austauschbaren Filterelementen lasst sich seine Klangcharakteristik individuell tunen. Ein kleines Mikrofon am Kabel erweitert ihn sogar zum Headset.
Für Vielflieger ist Sonys NWZ S738F ein heißer Tipp: Die Kopfhörer des 8-Gigabyte-Players dämpfen Umgebungsgeräusche elektronisch. Das Leichtgewicht beherrscht alle wichtigen Tonformate, zeigt Videos und spielt Radio.
Inspiriert von den Farben des iPod bietet Shure einen neuen, SE115 genannten In-Ear-Hörcr in den Tönen Pink, Blau, Rot und Schwarz an. Was man den Schallerbsen nicht ansieht: Besonders in den Bässen legen sie sich mächtig ins Zeug.
Das kleinste Mitglied der iPod-Familie, Shuffle genannt, steckt jetzt in einem nochmals geschrumpften Aluminium-Gehäuse, das sich mit einem Clip ans Hemd klemmen lässt. Das typische runde Steuer-Element ist verschwunden – zugunsten einer winzigen Fernbedienung am Kabel des Ohrhörers. Und damit man das Wunschprogramm auch findet, spricht der Shuffle nun Klartext: Seine elektronische Stimme sagt den Titel und den Interpreten des laufenden Musikstücks an – oder er trägt die Namen der vorhandenen Wiedergabelisten vor. Das kleine Schmuckstück fasst 4 Gigabyte.