Oliver Polak erhält Grimme-Preis für kritisierte Talkshow (und auch Jan Böhmermann darf sich freuen)

Oliver Polak wird für seine Anti-Talkshow „Applaus und raus!“ mit dem Grimme-Preis bedacht. Auch das legendäre #Verafake aus „Neo Magazin Royale“ wird ausgezeichnet.

„Applaus und raus!“ dürfte eine der kontroversesten deutschen Shows gewesen sein, die ProSieben in den letzten Jahren ins Programm nahm. Die Talksendung mit Oliver Polak erhält nun dennoch oder gerade deswegen den Grimme-Preis in der Kategorie „Unterhaltung“, wie das Institut in Marl mitteilte.

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In „Applaus und raus!“ weiß der Schriftsteller und Moderator stets nicht, wer bei ihm zur Gesprächsrunde als Gast geladen ist, er darf diesen aber stets wieder rauswerfen, wenn er ihm nicht interessant genug erscheint. Nach Angaben des Grimme-Komitees wurde heftig über die Show gestritten – es gab sogar einen offenen Brief eines der Juroren gegen Polak.

Zynische Herangehensweise?

Während die Sendung lief, gab es immer wieder Kritik an dem Format. Zwischenzeitlich blockte der Privatsender auf Twitter die Kommentare von Kritikern. „Applaus und raus!“ lief zudem in den sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #GastoderSpast. Das wurde Polak als Zynismus ausgelegt.

Trotzdem begründete die Jury in Marl ihre Entscheidung für den Grimme-Preis an die Anti-Talkshow mit deren Originalität: Das Konzept erzeuge „eine Spannung, die sich abhebt von den durchchoreografierten Auftritten anderer Talk-Sendungen – und die neugierig macht. Denn der Fernsehzuschauer ist dabei, wenn zwei Personen das Risiko eingehen, vor Publikum, vor der Kamera, zu scheitern.“

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Auch Jan Böhmermann kann sich über eine Auszeichnung freuen: Die Grimme-Jury würdigt das im „Neo Magazin Royale“ präsentierte #Verafake, das mit außerordentlichem Scharfsinn die üblen Produktionsbedingungen der RTL-Sendung „Schwiegertochter gesucht“ entlarvt habe.

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