NOMINEE VISUALS: FKA twigs
Tahliah Barnett begann ihre Karriere als Tänzerin für Kylie Minogue, Ed Sheeran und Jessie J bevor sie anfing, selbst Musik zu produzieren. Nun ist FKA twigs beim IMA nominiert – unter anderem für eine ganz besondere Tanzperformance.
Die größte Errungenschaft, die die Evolution der Popmusik in den Zehnerjahren hervorgebracht hat, war die Postmodernisierung des R’n’B, und deren wichtigste Protagonistin ist die Londonerin FKA twigs. Auch andere Künstler*innen arbeiteten jenseits des Mainstreams unter Vermeidung von Genre-Klischees und mit vermehrtem Einsatz von elektronischen Elementen an einer Musik, die als „alternative R’n‘B“ oder „future soul“ bezeichnet wurde. Aber FKA twigs ging in ihrer Kompromisslosigkeit zwei Schritte weiter.
Der unverwechselbare Stil von FKA twigs
Die als Tahliah Barnett geborene Künstlerin begann zunächst eine Karriere als Tänzerin – sie war unter anderem in Videos von Kylie Minogue, Ed Sheeran und Jessie J zu sehen – bevor sie anfing, selbst Musik zu produzieren. Nach zwei vielbeachteten EPs veröffentlichte FKA twigs im Jahr 2014 ihr prosaisch betiteltes Debütalbum „LP1“. Es erschien auf dem einflussreichen, Genre-offenen Londoner Label Young Turks, auf dem auch The xx ihre Musik veröffentlichen. „LP1“ tauchte am Jahresende in Dutzenden Bestenlisten der Musikmagazine rund um den Globus auf. Zu Recht. FKA twigs hatte es mit ihrem Album geschafft, der neuen Soundästhetik der Zehnerjahre ihren eignen, unverwechselbaren Stil zu verleihen.
Abgründige Erotik – hinreißend wie beängstigend
Mithilfe von Produzenten wie Arca, Paul Epworth, Dev Hynes und Sampha schuf sie eine bis dahin ungehörte Musik, die weit über das zeitgenössische Update des R’n’B hinausging. Abstrakte, gebrochene, elektronische Soundkonstruktionen, in denen das Echo von Grime, UK Garage und Dubstep nachhallte, trafen auf Anklänge an Avantgarde und zeitgenössische klassische Musik, während diesem ätherischen Minimalismus der Pop-Appeal nicht abging. . Am 25. Oktober wird nun das zweite Album von FKA twigs, „Magdalene“, veröffentlicht. Auch ihre Videos sind stets spektakulär: „Cellophane“ ist ein optisches Rätsel, begleitet von seelenvoller Musik. Die abgründige Erotik wirkt wirkt so hinreißend wie beängstigend. Ihren Pole Dance führt FKA twigs übrigens auch live bei Konzerten auf.
Am 22. November wird erstmals der International Music Award in Berlin vergeben. Mehr zum IMA erfahrt ihr hier.