NOMINEE COMMITMENT: Lykke Li

Lykke Li ist für den International Music Award in der Kategorie „Commitment“ nominiert. Warum sie den Preis verdient hätte, lest ihr hier.

Manchmal hilft es vielleicht doch, es mit der Wahrheit nicht so genau zu nehmen. Als Lykke Li, die eigentlich Li Lykke Timotej Svensson Zachrisson heißt und im beschaulichen schwedischen Ystad geboren wurde, mit 19 Jahren nach New York ging, erzählte sie einfach jedem, auf dem alten Kontinent bereits ein echter Superstar zu sein. Zuvor hatte sie mit ihren rastlosen Eltern bereits die halbe Welt gesehen, lebte unter anderem in Marokko und in Nepal. Die Hochstapelei brachte ihr allerdings nichts ein.

Die dunkle Romantikerin

Lykke Li wurde bei ihren wenigen Auftritten in den Staaten quasi von der Bühne gebuht und floh zurück in ihre Heimat. Dort arbeitete sie nur umso härter an ihrer Karriere. Sie veröffentlichte in Eigenregie ihr erstes Album („Youth Novels“, 2008) und fand mit Björn Yttling, Mitglied der Band Peter Bjorn and John, genau den richtigen Produzenten für ihre musikalische Vision zwischen schroffen Beats, verschrobenem Folk-Instrumenteneinsatz und missmutigen wie euphorischen Melodien. Auf ihrem Folgealbum „Wounded Rhymes“ (2011) entpuppte sich Lykke Li endgültig als dunkle Romantikerin und brachte etwas überraschend wohl auch für sie selbst Millionen mit einem Remix ihres eigenen Songs, „I Follow Rivers“, zum Tanzen. Ein Hit, der sich nicht mehr so einfach abschütteln ließ (weswegen gleich ein paar weitere folgten).

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Ein Festival nur mit Frauen

Inzwischen hat die selbst ernannte Femme Fatale dem Avantgarde-Dreampop abgeschworen und mit „So Sad So Sexy“ (2018) einen neuen Stil gefunden. Vor allem aber hat sich Lykke Li zum Ziel gesetzt, ein beispielhaftes Festival zu organisieren – ein Musikfestival, bei dem ausschließlich Frauen auftreten. Ihre Ankündigung versetzte die Musikbranche in Aufruhr und begeisterte viele Hörerinnen und Musikerinnen. Denn die Frauenquote ist bei den meisten Musikfestivals ziemlich erbärmlich: Auch acht Männer kommt in der Regel eine Frau. Lis erstes, selbst kuratiertes „Yola Di“-Festival, das im August in Los Angeles stattfand, ist ein Anfang.

Am 22. November wird erstmals der International Music Award in Berlin vergeben. Mehr zum IMA findet ihr hier.

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