Noel Gallagher: Kendrick Lamars Auftritt beim Super Bowl war „Schwachsinn“

Der Oasis-Spottvogel feuert eine neue Breitseite gegen das amerikanische Sport- und Showbusiness

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Nachlese der Halftime Show beim Super Bowl am Sonntagabend (09. Februar). Tennis-Queen Serena Williams wird viral gefeiert für ihr „Crip Walk“-Tänzchen, ein spezieller Seitenhieb gegen ihren Ex-Freund Drake. Aus dem fernen England setzt „loud mouth“ Noel Gallagher derweilen zum Rundumschlag gegen das Spektakel an.

Was genau geschah

Im Streamingformat „TalkSPORT“ vom Dienstag (11. Februar) in der es schwerpunktmäßig um den neuen Modus in der Champions League und die anhaltende Schwächeperiode von Manchester City geht, wird auch der American Football gestreift. Der zugeschaltete Gast Noel Gallagher, der nicht unbedingt als HipHop-Freund bekannt ist, holt sogleich den verbalen Knüppel raus. Den zentralen Auftritt von Kendrick Lamars bezeichnet er als „absoluten Schwachsinn“.

Ungeachtet der weltweiten Rekord-Resonanz sagte der Oasis-Bruder unbeeindruckt, dass er es schlichtweg nicht ausgehalten hätte. „Ich musste abschalten. Es war absoluter Blödsinn. Ich habe nicht das ganze Programm geschafft, weil ich einfach abgeschaltet habe. In den ersten zwei Minuten stiegen 300 Leute aus einem Auto.“

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Kein Interesse an den Halftime Shows

Auf die ergänzende Frage der Fußball-Moderatoren nach seinen Lieblingsauftritten bei den Halftime Shows erklärte Gallagher sein prinzipielles Desinteresse. „Ich mag diesen Halftime-Unsinn nicht. Normalerweise spielen dort Künstler, die ich sowieso nicht mag. Und mal so grundsätzlich: „Ich schaue mir das nie an, es interessiert mich nicht.“

In seiner traditionalistischen Sichtweise hält Gallagher auch nichts davon, Musik und Sport weiter zu vermischen. Gemischt mit Widerwillen gegen den US-Showbiz-Kapitalismus: „Die Amerikaner übernehmen unseren Sport. Sie übernehmen die Premier League, sie übernehmen die Champions League. Glauben Sie mir, in zwanzig Jahren wird das alles nur noch Schwachsinn sein“, sagte er.

Die Zahlen sprechen für Lamar

Laut Plattenfirma Roc Nation war Kendrick Lamars Auftritt im Superdome von New Orleans mit 133,5 Millionen Zuschauer:innen die meistgesehene Super Bowl Halftime Show aller Zeiten. Seine eigene PR-Firma pgLang ergänzt: Die meistgesehene Show in der Geschichte des amerikanischen Fernsehens! Laut Quoten-Statistik erreichte sie damit mehr Zuschauer:innen als das Football-Match selbst.

Lamar ist der erste Solo-Rapper in der Geschichte der prestigeträchtigen Halbzeit-Show.

Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass lange Zeit bunte Big Bands zur Pausen-Unterhaltung über das Spielfeld marschierten. Erst 1991 in Tampa/Florida begann mit den New Kids On The Block die Mega-Pop-Ära beim Rammbock-Sport der harten Männer.