Noch hat Elon Musk Stephen King nicht aus X rausgeworfen
Stephen King bietet „Effizienz“-Fachmann Elon Musk weiterhin die Stirn.
Welche Zukunft hat Stephen King auf X? Auf der Plattform kritisiert der 77-Jährige stets massiv die (Un-)taten Donald Trumps. Nach der Wahl des Orangenmanns zum kommenden POTUS besteht nun die Sorge, dass es King auf X an den Kragen geht. Denn X gehört Elon Musk – ein strammer Gefolgsmann Trumps, dem im kommenden Regierungsteam die Aufgabe zukommen soll, in einer neuen Behörde für „Effizienz“ zu sorgen. Das meint Einsparungen im Beamtenapparat. Und nicht nur Einsparungen von Kosten und Personal. Sondern auch Neubesetzung wichtiger Ämter. Wohl mit Menschen, die Trump gegenüber höchste Loyalität zeigen.
Kritiker Trumps und Musks? Unerwünscht. King schrieb nun auf X: „Ich sehe, es geht das Gerücht um, ich hätte ‚Musk-man‘ als die neue First Lady von Trump bezeichnet. Das habe ich nicht, aber nur, weil ich nicht daran gedacht habe. Es geht auch das Gerücht um, Muskie hätte mich von Twitter verbannt. Und doch bin ich hier.“
King zeigt also weiterhin Präsenz. Und widerspricht Gerüchten, er hätte sexistische Äußerungen von sich gegeben. Und beruhigt seine Follower. Noch hat Elon Musk Stephen King nicht aus X rausgeworfen.
Trump-Sieg: Stephen King legt den Finger in die Wunde und rührt drin rum
Stephen King hat die erneute Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten gleich nach dessen Wahltriumph am 05. November kommentiert. Auf X schrieb der Horror-Schriftsteller, ein engagierter Gegner des Republikaners: „There’s a sign you can see in many shops that sell beautiful but fragile items: LOVELY TO LOOK AT, DELIGHTFUL TO HOLD, BUT ONCE YOU BREAK IT, THEN IT’S SOLD. You can say the same about democracy.“
Deutsch: „In vielen Geschäften, die schöne, aber zerbrechliche Gegenstände verkaufen, gibt es ein Schild: SCHÖN ANZUSCHAUEN, REIZVOLL IN DER HAND ZU HALTEN, ABER WENN MAN ES KAPUTT MACHT, WIRD ES VERKAUFT. Das Gleiche kann man über die Demokratie sagen.“
Stephen King auf X:
Stephen King hat sich in der Vergangenheit schon oft gegen Trump ausgesprochen, verglich den orangenhäutigen POTUS mit seinen Romanfiguren, die die Welt ins Unheil führen. Das obige Zitat ist eine noch perfidere Kritik. Sie entstammt seinem Roman „Needful Things“ aus dem Jahr 1991.
Im fast tausend Seiten starken Buch liefert King eine Kritik am Kapitalismus. Dazu leistet er eine höhnische Abrechnung mit dem Wert der Erinnerungskultur. Mit der scheinbaren Idylle von Kleinstadtwelten. Leland Gaunt, der Neuankömmling in Castle Rock, hat in seinem Geschäft auf wundersame Weise all jene Dinge im Angebot, nach denen sich seine Kunden immer gesehnt hatten. Bilder. Ketten. Aber auch Waren, mit denen die Käufer Erinnerungen an die beste Zeit ihres Lebens, fast immer die Kindheit, verknüpfen. Natürlich hat das Geschäft mit dem Teufel seinen Preis. Und der misst sich nicht unbedingt in hohen Geldbeträgen.
„Weshalb glauben so viele Leute“, sagt Gaunt amüsiert, „sämtliche Antworten steckten in ihren Brieftaschen?“. Vielmehr müssen die Käufer eine Dienstleistung erbringen. Sie sollen ihren Mitmenschen Streiche spielen. Am Ende gelingt es Gaunt, fast alle Bewohner der Stadt gegeneinander aufzusetzen. Der totale Ausverkauf, sozusagen.
Gaunts Kunstsück liegt darin, dass er Leute auf Leute hetzt, die in fast allen Fällen keine Probleme miteinander haben. So werden immer die falschen verdächtigt. Am Ende wollen sich alle gegenseitig umbringen.
Wohlstand. Das ist auch das, was Donald Trump verspricht. Allen verspricht. Und die Menschen entzweit. Die Botschaft Stephen Kings ist klar. Trump ist ein neuer Leland Gaunt. Ein Dämon, der sich von dem Hass und der Angst der Menschen ernährt. Und sie gegeneinander ausspielt.