Nobelpreisträgerin Doris Lessing wurde 20 Jahre vom britischen Geheimdienst ausspioniert
20 Jahre lang hörte das MI5 die Schriftstellerin ab und verfolgte ihre Reisen.
Die 2013 verstorbene Schriftstellerin Doris Lessing wurde 20 Jahre lang vom britischen Geheimdienst MI5 ausspioniert. Man warf der Britin seit Anfang der Vierziger vor, auf fanatische Weise mit dem Kommunismus zu sympathisieren. Aus heute (21. August) veröffentlichten Akten des britischen Nationalarchivs geht hervor, dass Spione das Telefon der 2007 mit dem Literaturnobelpreis Ausgezeichneten abhörten, ihren Briefverkehr überwachten und sie bei Reisen im Visier hatten. Dies habe zwischen 1943 und 1964 stattgefunden.
Lessing wurde 1919 im Iran geboren und wuchs im heutigen Simbabwe auf. Während des Zweiten Weltkriegs trat sie der Kommunistischen Partei bei und zog Ende der Vierziger nach Großbritannien. Dort heiratete sie den Exil-Kommunisten Gottfried Lessing.
Die Schriftstellerin war stets sozial und politisch engagiert, sprach sich beispielsweise gegen Atomwaffen und Rassismus aus. Ihre Mitgliedschaft bei der Kommunistischen Partei beendete sie 1956.