„NME“-Cover gesucht

Fotos haben keine Heimatstadt und fühlen sich britisch

Fotos haben keine Heimatstadt und fühlen sich britisch Blitzstart: Kaum ein Jahr nachdem sich die Mitglieder der Gruppe Fotos kennenlernten, liegt nun das erste Album vor. Es gab davor kein richtiges Demo, wenig Konzerte, keine Absagen von Labels. Das macht die Legendenbildung schwer – die Geschichte handelt eher davon, dass man manchmal die Gunst der Stunde erkennen muss, ohne sich mit Sinnfragen aufzuhalten. Beim Kontaktlehrgang der Hamburger Hochschule für Musik und Theater hat’s halt gefunkt: Vier junge Leute aus Wuppertal, Köln und Hamburg waren auf einmal eine Band. „Wir verbringen eine Menge Zeit auf Autobahnen, gepennt wird immer in der Wohnung desjenigen, indessen Stadt wir gerade sind.“ Man muss das mit der zersplitterten Herkunft wissen, weil die Musik von Fotos ebenfalls ohne lokale Referenzpunkte auskommt, an keine Szene anknüpft, „im Unterschied zu den meisten deutschen Bands stehen wir für einen eher britischen Pop-Ansatz.“ Tom Hessler ist 22 und damit klar das Bandküken. „Die Texte fürs Album sind in einem ziemlich überschaubaren Zeitrahmen entstanden, in dem ich mich mit der Aufarbeitung der Pubertät und den Wunden, die einem diese Phase zufügt, beschäftigt habe.“ Überspitzt, aber ohne Hohn gesprochen, sind Fotos die tolle Indie-Alternative zu Tokio Hotel! Ein zackiges Schwelgen zwischen Emphase und Zusammenbruch, das tatsächlich eher an Bloc Party als an Tocotronic erinnert. Die hatten ja auch einen Blitzstart.

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