Nirvana: „Nevermind“-Baby wird zum Prozesshansel
Juristischer Streit um legendäres Coverfoto geht in die Zugabe
Spencer Kenneth Royce Elden aus Los Angeles scheint die Bestimmung seines Lebens gefunden zu haben. In der zunächst aus formellen Gründen abgewiesenen Klage um Schadenersatz wegen „sexueller Ausbeutung“ durch das „Nevermind“-Coverfoto geht er nun in die nächste Runde.
Elden hatte im Vorfeld einer möglichen Verhandlung nicht fristgerecht auf die Ausführungen des Nirvana-Lagers geantwortet. Nun räumte ihm Richter Fernando Olguin eine finale Deadline zum Einreichen erneuter Argumente ein. Bis gestern um Mitternacht musste er liefern.
Die Nirvana-Anwälte argumentierten, dass Kläger Elden fast drei Jahrzehnte nichts gegen die Abbildung übernommen hätte. Im Gegenteil. Unter dem Markenzeichen „Nirvana Baby“ wäre er stattdessen in der Öffentlichkeit aufgetreten – und hätte somit von der Berühmtheit der Band profitiert. Zum 25. Jahrestag des Albums sprang er etwa Publicity-trächtig in einen Pool; in Abänderung der Original-Ästhetik allerdings mit Badehose. Zudem hätte er vielfach mit dem Tattoo-Logo „Nevermind“ posiert, das auf seiner Brust tätowiert ist.
Elden wiederum hatte Band und Plattenfirma beschuldigt, dass die explizite Cover-Darstellung der Kinderpornographie gleichkomme. Der heute 30-jährige Street Artist schwamm bekanntlich als nacktes Unterwasser-Baby einer Dollarnote am Angelhaken hinterher. Auch damit hätten Nirvana auf seine Kosten Millionen Dollar verdient. Er verlangt dafür eine hohe Entschädigung.
Das seinerzeit von seinen Eltern vereinbarte Fotohonorar mit Unterwasser-Fotograf Kirk Weddle betrug laut des Band-Portals „Nirvana.Fandom“ gerade mal 200 Dollar.