Nile Rodgers tadelt rechte Schweiz-Partei für Nutzung von „We Are Family“
Die rechtskonservative SVP geht derzeit mit einem Lied mit dem Titel „Das isch d'SVP!“ auf Stimmenfang, der verdächtig nach dem von Nile Rodgers geschriebenen Klassiker „We Are Family“ klingt. Der Musiker bezog nun überraschend deutlich Stellung dazu.
Der Wahlkampf-Song der Schweizer SVP hat große Ähnlichkeiten mit „We Are Family“ von der Band Sister Sledge, der geschrieben wurde von Nile Rodgers. Zwar wird gesungen „Das isch d’SVP“, aber der Refrain klingt zweifellos genau wie der Song-Klassiker.
Für Rodgers ist das eine Nummer zu deftig, weswegen er nun deutlich zum Ausdruck brachte, dass er die Verwendung von „We Are Family“ im Kontext der offensiven Werbung für rechtspopulistische Politik missbiligt.
Auf X (vormals Twitter) schrieb der Musiker: „Ich habe ‚We Are Family‘ als einen ultimativen Song über Inklusion und Vielfalt in allen Bereichen geschrieben, unabhängig von Rasse, ethnischer Zugehörigkeit, Alter, Geschlecht, Religion oder sexueller Orientierung.“
Rodgers noch deutlicher: „Ich verurteile die Verwendung des Songs durch die SVP oder andere Personen, die nicht den Werten des Liedes vertrauen und sich nicht an die Vorstellungen aller anständigen Menschen halten.“
Song auf YouTube gesperrt
„Das isch d’SVP“ wurde erst am Dienstag (15. August) auf YouTube gesperrt, nachdem Sony Music klar machte, dass es sich bei der Bereitstellung um eine Urheberrechtsverletzung handelte. Im Netz gibt es für diesen Schritt große Unterstützung, auch Nile Rodgers erhält für seine Einlassungen zum Thema vor allem Lob, hier Flagge zu zeigen.
Das Video zum Song und auch der Text deuten zumindest nicht auf politische Kampfparolen im ultrakonservativen Spektrum hin. Auch wenn einige Politikerinnen und Politiker der Partei beim Tanzen zu sehen sind und es eine kleine Spitze gegen Klimaaktivisten gibt, bleibt das Lied eher eine Spaßnummer ohne tiefere Bedeutung. Auch deswegen wehren sich Politiker der SVP gegen die Sperrung.
Allen voran Thomas Matter, SVP-Nationalrat in Zürich und Komponist des Wahlkampfsongs. Er deutete gegenüber CH Media an, dass das Stück keineswegs ein Plagiat sei. „Wenn man mir tatsächlich vorwirft, ich hätte mich mit fremden Federn geschmückt, dann könnte kein einziger neuer Pophit mehr erscheinen“, sagte er. Die Partei prüft laut „Watson“ rechtliche Schritte gegen YouTube.