Niemczyks Doppelsechs: Der Fliegenfänger muss wieder zum Weltsupertorhüter werden!
Die europäischen Wettbewerbe brachten einige Erkenntnisse: Bayern ist schlagbar und der FC Augsburg zurück im Spiel. Ansonsten: Unentschieden.
Die Doppelsechs war zu Gast in Wanda-Land. Rapid Wien gegen Victoria Pilsen, angeschaut auf der großen Leinwand im „Cafe Anzensgruber“ in der Nähe vom Naschmarkt. Ein K.u.K.-Duell im Ernst-Happel-Stadion; das Stammstadion der grün-weißen Hütteldorfer wird derweil zur „Grünen Hölle“ („Kronenzeitung“) umgebaut. Das anwesende Kennerpublikum war recht nevös, da Rapid in der Austria-Liga letztlich arg gepatzt hatte. Ein dramatisches Match, das nach 0:1 Rückstand schließlich 3:2 für Wien ausgegangen ist. Ein historischer Sieg für den notorisch unterfinanzierten Verein.
Etwa zur selben Zeit gelang dem Buli-Tabellenletzten FC Augsburg ebenfalls ein historischer Sieg in Alkmaar. Die ersten drei Europa-Punkte der Vereinsgeschichte. Aufwand für das heikle Spiel am Sonntag um 15:30 Uhr gegen den BVB; der wiederum Platz zwei vor dem bösen Ruhrpott-Erzrivalen Schalke 04 festigen will. Bei Schalke wiederum schließen sie bei ihrem Manager-Karussell fast nahtlos an die großen Management-Dramen vor der Ära Assauer an. Kommt Mainz-Manager Heidel nun? Oder nicht, oder doch!? Laut „Sport Bild“ verzeiht Schalke-Präsi und Wurstkönig Clemens Tönnies dem aktuellen Sportchef Horst Heldt nicht, dass er mit dem Schweizer DiMatteo seinerzeit einen „Flop-Trainer“ geholt hat. Derbe Situation im Schalker Hallenbad mit dem flotten Klappdach.
Die Königsfrage des Wochenendes aber lautet: Wird der Fliegenfänger vom Champions-League-Match gegen Arsenal wieder zum Weltsupertorhüter? Oder anders gefragt: Findet Manuel Neuer zurück in die Spur. Auf dem Papier ist die Samstag-Begegnung gegen den 1. FC Köln eine klare Sache. Auch wenn die kölschen Lokalmedien seit Tagen auf Schönwetter machen und sich in positiver Kaffesatzleserei üben: „11 Gründe, warum der 1. FC in Bayern was holen kann! („Express“). Insgesamt gesehen, hat der Eff Zeh im rötlich schimmernden Schlauchboot immer recht gut ausgesehen (wenn die Diva vom Rhein nicht gerade wieder mal in Liga Zwei abgetaucht war). Doch das Ergebnis vom letzten Jahr (4:1 für Bayern) dürfte ein realistischer Maßstab sein.
Wenn nicht: Sollte die Liga 2015/16 wirklich noch einmal spannend werden. So sportlich und so. Bislang sorgen eher DFB und FIFA für allerlei satte Lattenkracher und Fallrückzieher nebst Übersteiger und Dropkicks. In diesem Sinne: Lasset den 10. Spieltag beginnen. Und: Vae Victis!