Niemczyks Doppelsechs: Ribery, Kießling, Modeste – Die Tragikomiker der Bundesliga
Showdown vor der Winterpause. Franck Ribery ist der große Verletzte der Hinrunde, Anthony Modeste trifft nur noch die Latte und Stefan Kießling denkt über einen Wechsel nach. Ade Leverkusen!?
Kiesling, Modeste, Ribery. Drei nicht mehr so ganz taufrische Elite-Kicker hielten die Liga in dieser Champions-League-Woche in Atem, neben dem üblichen FIFA-Theater um Schuld und Sühne älterer Funktionärs-Herren natürlich.
Bei dem Trio T-M-R jedenfalls, zwei Franzosen, ein Franke, läuft es schon länger nicht mehr rund. Im Einzelnen: Der berühmteste im Bunde, der irre Edeltrickser FRONCK Ribery, war nach einem zermürbenden Diagnose-Streit seiner Leibärzte fast neun Monate lang krank geschrieben. Beim 1:3 gegen Gladbach wurde er eingewechselt und schoss prompt ein bedeutungsloses Gegentor, beim bedeutungslosen Zwei-zu-Null-Champions-League-Match in Zagreb stand er in der Startelf. Um prompt wieder mit Muskelproblemen für den Rest der Saison auszufallen. Ein harter Schlag für den 32jährigen, dem bei den Bayern längst Costa (24) und der Jüngling Douglas Costa (19) im Nacken sitzen. Selbst die EM 2016 in seinem Heimatland dürfte zumindest gefährdet sein, wenn Ribery dauerverletzt keinerlei Spielpraxis in Liga und Königsklasse mehr aufweisen kann.
Kein schöner Abschied für einen einst sagenhaften Ausnahmekicker, dem auch immer wieder die Boulevard- und Klatschblätter nervten, wie jetzt die Promi-Krawall-Gazette „Closer“, die ihm Nähe zum Rotlichtmillieu nachgesagt hatte und nun auf 400.000 Euro Schadensersatz von den FRONCK-Anwälten verklagt worden ist.
Ausrutscher beim Elfmeter-Kick
Nicht ganz so drastisch geht es bei seinem nicht ganz so prominenten Kollegen Anthony Modeste vom 1. FC Köln zu. Der von Hoffenheim an den Rhein gewechselte „Tony“ startete stark in die Liga, um sich nun zum Pfosten- und Lattenkracher-König zu entwickeln. Letzte Woche dann der Höhepunkt, als der Augsburger Tormann Hinz den Elfmeterpunkt umpflügte und Modeste beim Elfmeter-Kick ausrutschte und den Schuss elend versemmelte. Gegen Werder Bremen nun, wo er auf den Ex-FC-Knipser Antony Ujah trifft, soll der Knoten endlich platzen. Der FC will auswärts im Weserstadion beim Ant(h)ony-Duell auf Attacke setzen und dominant einsteigen. Eine hochdramatische Konstellation.
Kaum 20 Kilometer nördlich von Köln, dann schließlich der dritte tragische Held.
Mittelstürmer Stefan Kießling (31) von Bayer Leverkusen, lange Jahre eine treue Tormaschine bei den Werkskickern, wird langsam aufs Altenteil gesetzt. Seinen Stammplatz musste er bereits an den Mexikaner Hernandez abgeben, was den Verein endgültig in eine Sinnkrise stürzte. In der Liga nur Mittelmaß, in der Champions League ausgeschieden, poltert Manager Rudi Völler gegen seine eigenen Fans. Seit der „Pisser“-Affäre geht es im sonst beschaulichen Verein an der Autobahnbrücke nach Köln-Merkenich heiß her. RambaZamaba, wie man es früher eher aus Köln-Müngersdorf kannte, wo ja bekanntlich der rheinische Rivale kickt, der zur Zeit fast schon gespentisch solide und unaufgeregt rüberkommt.
Mal schauen, ob das nach dem vorletzten Spieltag der Hinrunde immer noch so bleibt.