Niederlande schockiert nach Rauswurf von fliegendem Holländer Joost Klein
Für Joost Klein und sein Team sei der Ausschluss „eine Katastrophe".
Die Entscheidung, Joost Klein vom Eurovision Song Contest (ESC) auszuschließen, hat in den Niederlanden Enttäuschung und Empörung ausgelöst. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk (NPO) bedauerte den Schritt und bezeichnete ihn als übermäßig drastisch. Millionen von Song-Contest-Fans in den Niederlanden und anderen europäischen Ländern seien enttäuscht über diese Entwicklung, wird nun behauptet. Die NPO plant, den Vorfall nach dem Wettbewerb gemeinsam mit allen Beteiligten sorgfältig zu bewerten.
Der teilnehmende niederländische Fernsehsender AVROTROS nannte die Disqualifikation „unverhältnismäßig“ und äußerte sich „schockiert über die Entscheidung“. AVROTROS beabsichtige, sich später auch inhaltlich zu dem Ausschluss zu äußern. Der niederländische TV-Kommentator Cornald Maas betonte, dass der Vorfall nichts mit Israel oder der israelischen Delegation zu tun habe und kaum der Rede wert sei. Für Joost Klein und sein Team sei der Ausschluss „eine Katastrophe“.
Die Europäische Rundfunkunion (EBU) gab offiziell am Mittag bekannt, dass Joost Klein vom Wettbewerb ausgeschlossen wurde. Dies geschah aufgrund von polizeilichen Ermittlungen im Zusammenhang mit einem Vorfall nach seinem Halbfinal-Auftritt am Donnerstagabend. „Die schwedische Polizei hat die Anzeige eines weiblichen Mitglieds des Produktionsteams nach einem Zwischenfall nach seinem Auftritt im Halbfinale am Donnerstagabend untersucht.“ Die EBU erklärte, dass es für ihn unangemessen sei, weiterhin am Wettbewerb teilzunehmen, während die juristische Aufarbeitung erfolgt.
Somit wird das große Finale des 68. Eurovision Song Contest nun mit 25 verbleibenden Teilnehmern fortgesetzt. Damit scheint auch geklärt zu sein, dass nicht etwa Kleins „Flaggen-Aktion“ ausschlaggebend für seinen Rauswurf ist: Bei einer Pressekonferenz hatte er sich während Eden Golans Rede eine Flagge übers Gesicht gestülpt, was als Kritik an Israel interpretiert wurde.
Im Jahr 2023 gelang Joost sein erster Hit in Deutschland mit dem Song „Friesenjung“ in Zusammenarbeit mit Ski Aggu und Otto Waalkes. Dabei handelt es sich um eine Neuinterpretation eines älteren Titels von Waalkes, der wiederum ein deutschsprachiges Cover von „Englishman in New York“ von Sting ist.
Im ESC-Ranking des ROLLING STONE landete Joost Klein im Mittelfeld der Prognose – Rang 12. Das Urteil von Redakteur Arne Willander: „Eine unlustige Anbiederung an ein Gemeinschaftsgefühl, das es nicht gibt. Euro-Trash.“