Nicky Jam zieht Unterstützung für Trump nach „Müllinsel“-Spruch zurück

Im Gegensatz zu Jennifer Lopez, Bad Bunny oder auch Ricky Martin war Nicky Jam bisher ein Fan Donald Trumps.

Tony Hinchcliffes Auftritt bei der Trump-Rally im Madison Square Garden am Sonntag (27. Oktober) zieht weiterhin einen Rattenschwanz nach sich. Nun hat der puerto-ricanische Sänger Nicky Jam seine zuvor zugesagte Unterstützung für Donald Trump wieder zurückgenommen. Grund: Hinchcliffes abfällige Bemerkung über Puerto Rico, das Land sei eine „schwimmende Müllinsel mitten im Ozean.“

Empörung in der Latino-Community

Erst im September hatte Nicky Jam seinen Support für Trump öffentlich gemacht. In einem Video in den sozialen Medien gab der Reggaeton-Artist nun am Mittwoch (30. Oktober) seinen Sinneswandel bekannt. „Nie im Leben hätte ich gedacht, dass nur einen Monat später ein Komiker auftauchen, mein Land kritisieren und schlecht darüber sprechen würde“, sagte er.

Von den beleidigenden und rassistischen Witzen des vermeintlichen Komikers Tony Hinchcliffe distanzierte sich im Anschluss der Veranstaltung in New York sogar Trumps Wahlkampf-Team. Der Ex-Präsident selbst gab in einem Interview mit „ABC News“ zunächst an, er kenne Hinchcliffe nicht einmal. Irgendjemand hätte ihn dort auf die Bühne gestellt. Trotzdem stießen die Aussagen vor allem in der Latino-Community auf Entsetzen. Viele prominente puerto-ricanische Künstler:innen, darunter Jennifer Lopez, Bad Bunny und Ricky Martin, haben seine Rede verurteilt. Auch der amtierende Präsident Joe Biden äußerte sich und sagte: „Der einzige Müll, den ich da draußen treiben sehe, sind seine Anhänger“ und bezog sich damit auf Trump-Wähler.

„Wo ist Nicky?“

Für Nicky Jam waren die Anfeindungen jetzt wohl Grund genug, die Reißleine zu ziehen. „Und deshalb widerrufe ich jede Unterstützung für Donald Trump und ziehe mich aus der politischen Landschaft zurück. Puerto Rico ist zu respektieren“, mahnte Nicky Jam, der mit bürgerlichem Namen Nick Rivera Caminero heißt, in seinem Video. Er stellte weiterhin klar, warum er Trump ursprünglich unterstützt habe. Er glaubte, dieser würde sich wirtschaftliche Themen einsetzen, die für die lateinamerikanische Bevölkerung von Vorteil wären.

Für einen Lacher sorgte zuletzt ein Auftritt des Künstlers bei einer Kundgebung im September. Als Donald Trump ihn anzukündigen versuchte, geriet er bei der Bestimmung seines Geschlechts ins Straucheln. „Latin-Music-Superstar Nicky Jam, kennen Sie Nicky? Sie ist heiß. Wo ist Nicky?“ Diese Frage wird Trump sich nun ernsthaft stellen müssen.

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