Nick Cave: Das bereut er an „Skeleton Tree“

Das Album erschien ein Jahr nach dem Tod von Nick Caves Sohn Arthur – zu früh, meint der Musiker.

Knapp acht Jahre liegt die Veröffentlichung des sechzehnten Nick-Cave-And-The-Bad-Seeds-Albums „Skeleton Tree“ (2016) zurück. Der Schöpfer reflektiert das Werk heute anders als damals.

Album folgte direkt auf Trauerfall

Gegenüber „The Sunday Times“ setzte Nick Cave die Platte mit dem Tod seines Sohnes ins Verhältnis. Arthur Cave starb im Juli 2015 im Alter von 15 Jahren an den Folgen eines Sturzes von einer Klippe. Der Vater wünscht sich rückblickend, sich nicht so kurze Zeit nach dem Verlust wieder in Arbeit gestürzt zu haben.

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„Es ist das einzige Album, dass die Umstände seiner Entstehung schlimmer gemacht hat“, sagte Nick Cave über das im September des Folgejahres erschienene „Skeleton Tree“. Zum Zeitpunkt des Unfalls hatte er bereits daran gearbeitet und dann die Arbeit einfach fortgesetzt. „Meine psychische Gesundheit wurde schlimmer, weil ich das Album so kurze Zeit nachdem mein Sohn gestorben ist gemacht habe, und das hätte ich nicht tun sollen.“

Für die Familie geht es bergauf

Inzwischen, so Nick Cave, hätten er, seine Frau Susie Bick, und ihr zweiter Sohn Earl – Arthurs Zwilling – wieder etwas Freude gefunden. So richtig mit der Tragödie abschließen können, hätte die Familie jedoch nie. Dafür denke Nick Cave viel nach: „Ich bin mir unsicher darüber, was nach dem Tod passiert. Ich habe mir allerdings Gedanken darüber gemacht, wie sich Arthurs Geist fühlen würde, wenn er das Elend gesehen hätte, das seine Eltern wegen seines Todes durchmachen“, teilte der australische Musiker. „Eine Sache, die wir ihm jetzt sagen können, ist, dass alles in Ordnung ist – doch ich sage das mit Bedacht.“

Nick Cave: „Es gibt keinen Abschluss“

Hinzu kommt für Nick Cave inzwischen der Tod eines weiteren Kindes: Sein Sohn Jethro Lazenby, aus einer früheren Beziehung, starb 2022 im Alter von 31 Jahren. „Es gibt keinen Abschluss, die Dinge haben sich nicht einfach wieder eingependelt, wie sie vorher waren“, kommentierte der Musiker. In der Vergangenheit sagte er außerdem, dass er sich inzwischen seinem Umfeld stärker verbunden fühle. „Wir sind Wesen des Verlusts“, so Caves Sicht. „Das ist kein tragisches Element in unserem Leben, sondern eher eine Vertiefung, die eine unglaubliche Bedeutung mit sich bringt.“ So rückte die Realität des Sterbens auch seinen Kopf gerade: „Die meiste Zeit meines Lebens habe ich in Ehrfurcht vor meinem eigenen Genie verbracht. Ich hatte ein Büro, in dem ich jeden Tag geschrieben habe, und alles andere war nebensächlich. Das ist dann einfach zusammengebrochen und ich habe die Torheit darin erkannt, die schändliche Selbstverliebtheit des Ganzen.“

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Für Nick Cave geht es trotzdem weiter. Zusammen mit seiner Band The Bad Seeds veröffentlicht er in wenigen Tagen sein neues Album „Wild God“. Drei Singles sind bereits veröffentlicht.

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