Nicht nur edle Wilde: In „Avatar 3” wird es auch böse Na’vi geben
Während der zweite Teil des Spektakels die Wasserwelt von „Avatar” zeigte, wird der kommende Teil laut Regisseur James Cameron im Zeichen des Feuers stehen. Und das bedeutet auch, dass nicht nur die positiven Seiten der Na’vi präsentiert werden.
Lange Zeit war nicht klar, ob „Avatar: The Way Of Water“ tatsächlich den Buzz übernehmen kann, den der erste Teil des 3D-Kabinettstücks verursacht hatte. Weitere Fortsetzungen sollten auch abhängig sein vom Einspielergebnis. Wie es aussieht, fängt „Avatar 2“ inzwischen an, seine Box-Office-Erwartungen zu erfüllen (wenngleich erst mal nur „Top Gun: Maverick“ abgeschossen wird, die Erfolgszahlen der ersten Nummer von „Avatar“ aber noch weit entfernt sind).
Das richtet den Blick nun wieder verstärkt auf den geplanten dritten Teil, der zwar erst für 2024 angekündigt ist, aber dessen Produktion bereits weit fortgeschritten ist. Darin könnte es tatsächlich einige Neuerungen geben, wie James Cameron in einem Interview mit dem französischen Magazin „20 Minutes“ andeutete.
So werde der Film andere Völker zeigen als jene, die bereits zu sehen waren. Bisher entdeckten wir in zwei Filmen stets nur gutmütige Na’vi, die ihr manchmal sehr archaisches Leben leben und mit seltsamen Tieren durch ihre Welten gleiten. Pandora, ein Paradies für edle Wilde, so ganz ohne Zerstreuungen und zivilisatorische Brüche. Im Kontrast zu „Avatar 2“, das Wasser in den Mittelpunkt rückte, drehe sich laut Cameron in der dritten Episode alles um Feuer. Es werde den Auftritt sogenannter „Ash People“ geben, was immer das auch heißen mag.
James Cameron hat jedenfalls eine Vorstellung davon, dass die Pandora-Welt durchaus auch ambivalenter ausfällt, als es bisher den Anschein hat.
„Ich möchte die Na’vi von einer anderen Seite zeigen, denn bisher habe ich nur ihre guten Seiten gezeigt“, erklärte Cameron. „In den ersten Filmen gibt es sehr üble Beispiele von Menschen und sehr positive Beispiele von Na’vi. In ‚Avatar 3‘ werden wir nun das Gegenteil zeigen und auch neue Welten erkunden, während wir die Geschichte der Hauptfiguren fortsetzen.“
Jetzt geht es erst richtig los!
Mit gewohnter Großspurigkeit und dem ihm eigenen Optimismus kündigte der Regisseur auch an, dass die Story jetzt erst so richtig anziehen werde: „Ich kann sagen, dass die letzten Teile die besten sein werden. Die anderen waren eine Einführung, ein Weg, den Tisch zu decken, bevor das Essen serviert wird.“
Wie viel davon noch von Cameron inszeniert wird, steht noch etwas in den Sternen. Er hatte bereits angekündigt, bei weiteren Sequels den Regie-Stuhl abzugeben. Zudem hängt die Produktion weiterer Teile stark vom ökonomischen Erfolg von „Avatar: The Way Of Water“ und seinem Nachfolger ab. Schön wäre es aber dennoch, wenn die friedlich-fröhliche Welt von Pandora bei aller technischen Faszination, sagen wir es deutlich, etwas mehr moralische Komplexität erhielte.