Neues Country-Magazin „ROOKIE“: 5 Fragen an Redaktionsleiter Gunther Matejka
Am Donnerstag erscheint die Erstausgabe von "ROOKIE – Das neue Magazin für Country, Folk und Americana" aus dem Axel Springer Mediahouse Berlin. Wir sprachen mit Redaktionsleiter Gunther Matejka.
„ROOKIE“ liegt ab Donnerstag in jedem gut sortierten Kiosk. Oder man kann es hier im Shop vorbestellen. In der Galerie erhalten Sie einen kurzen Einblick in die erste Ausgabe. Der Copypreis für „ROOKIE“ liegt bei 7,90 Euro. Zusätzlich wird das Magazin ab Donnerstag als kostenpflichtige iPad-Ausgabe im App Store von Apple für 4,99 Euro angeboten.
Dieser Tage erscheint die Erstausgabe von „ROOKIE“ mit dem Beititel „Das Magazin für Country, Folk & Americana“. Gab es vorher ja so nicht. Warum denken Sie, die Zeit sei reif, dass dieses Genre nun auch mit einem eigenen Magazin geadelt wird?
Diese, grob gesagt, handgemachte Musik erlebt seit einiger Zeit ein Revival. Mehr noch: Bands wie die Country-Formation Lady Antebellum räumten in den letzten Jahren mehr Grammys als Pink und Lady Gaga ab, das heißt: Country, Folk und Americana ist mehrheitsfähig und damit auch Teil des Pop. Dass auch hierzulande diese Genres zulegen, beweisen erfolgreiche Tourneen von verschiedenen Country-, Folk- und Americana-Bands. Country ist längst nicht mehr verpönt, Folk ist zeitloses Singer-Songwriter-Handwerk und das musikalische Sammelbecken Americana gilt derzeit als aufregendste Musikrichtung in Amerika. Dieser Entwicklung trägt ROOKIE Rechnung.
Mir gefällt besonders die Coverfotografie von Johnny Cash. War es von Anfang an klar, dass er die erste Ausgabe zieren wird?
Nein, nicht unbedingt. Aber er gehörte von Anfang an zu den drei potentiellen Titelkandidaten. Letztendlich haben wir uns für Johnny Cash entschieden, weil er der perfekte Konsens-Künstler ist: ihn verehren alle Country-Fans und die jungen Americana-Hörer finden ihn cool. Das exzellente, dazu rare Foto war dann noch das Tüpfelchen auf dem i.
Cash ist ja auch ein gutes Beispiel, wo Country und Coolness mal zusammenkommen. Bei dem Begriff „Country“ denken viele immer noch an Square Dance, Cowboyhüte und Truck Stop. Denken Sie, das Genre hat ein Image-Problem?
In Deutschland leider ja. Doch das liegt auch an den Medien: wann hört man im Radio schon mal Country, wann sieht man darüber was im Fernsehen? Wenn ich Freunden ab und an Country- oder Bluegrass-CDs vorgespielt habe, stellte sich so gut wie immer die gleiche Reaktion ein: ‚Was, das ist Country? Gefällt mir!‘ Mit ‚ROOKIE‘ wollen wir versuchen, dieses Informationsdefizit etwas auszugleichen. Und wir möchten aufzeigen, dass Country – wie auch Folk und Americana – Stilrichtungen sind, in denen es wie im Pop und Rock die verschiedensten Ausdrucksformen gibt. Wer sich nur ein bisschen damit beschäftigt, wird viele spannende neue Acts für sich entdecken. Jede Wette.
Das Themenspektrum reicht von jüngeren Künstlern wie den Secret Sisters und den Punch Brothers, über Country-Ikonen, deutsche Künstler wie Gunter Gabriel bis hin zu Mainstream-Erfolgen wie Boss Hoss. Keine Angst, Puristen zu verstören?
Nein, Puristen sind im Country meistens tolerant. Außerdem erkennen viele bei den jungen Acts die Basis, die Roots – und die liegen in der Tradition. Bei den Secret Sisters und Punch Brothers sowieso, bei Boss Hoss natürlich deutlich weniger offensichtlich. Na ja, und Gunter Gabriel war immerhin ein persönlicher Freund von Johnny Cash. In dem Interview mit ihm erfährt man vielleicht mehr über Cash als in so mancher Biografie.
Ein großes Feature widmet sich den „50 besten Americana“-Alben. Was ist Ihr persönliches liebstes Album?
Unter’m Strich ist es wohl Neil Young ‚Harvest‘. Weil ich mit dem Album zum einen eine schöne Zeit meines Lebens verbinde – zum anderen, weil Young hier zeitlos schöne Klassiker gelangen: „Old Man”, „Alabama”, „The Needle And The Damage Done”, „Heart Of Gold” … Kein einziger Durchhänger, alles Volltreffer. Ein Meilenstein in der Musikgeschichte.
Danke für das Gespräch!