Neuer Anlauf mit dem Filius: DAVID CROSBY

Tja, da glaubten wir schon, sämtliche Kapriolen aus der Kiste „Väter & Söhne“ bereits zu kennen. Und nun kommt David Crosby daher und setzt noch eine Variante drauf. Also – wie war es denn nun, ins blühende Antlitz einer lange verblichenen Affäre zu blicken? „Wir mochten uns auf Anhieb, und sobald wir zusammen Musik machten, lief alles wie von selbst Ich bin extrem dankbar. Es war eine große Erleichterung für mich, zu erfahren, daß es ihm gut geht.“

Crosby selbst ging’s weniger gut, ab James Raymond, so heißt der einst zur Adoption freigegebene und jetzt wiedergefundene Filius, den Weg zum bekannten Papa fand. Die Pflegeeltern des 33jährigen Studio- und Tourmusikers waren schließlich an Crosby herangetreten, als sich dieser mit einer schweren Lebertransplantation plagte. Raymond selbst hatte die Identität seiner leiblichen Eltern schon vorher ausfindig gemacht, war sich aber, so Crosby, „unsicher, ob ich ihn überhaupt kennenlernen wollte“. Den Generationen-Vertrag macht ein Foto komplett, das Crosbys Vater 1929 im Dschungel am Amazonas schoß und nun das Cover des CPR-Debüts ziert. Crosby: James sah das Bild in meinem Haus und sagte sofort: Das wäre ein großartiges Cover!“

Auf musikalische Cover konnte das frischgeschlüpfte Trio verzichten, denn ein genesener Crosby schreibt „so viel wie schon seit Jahren nicht mehr“. Ein auffalliger Kontrast zum ’93er-Album „Thousand Roads“, Crosbys letzter Studio-Soloarbeit für Atlantic Mit CPR das P steht für „meinen Lieblingsgitarristen“ (Crosby) Jeff Pevar – mußte er sich einen neuen Arbeitgeber suchen. „Die Leute, die mal bei Atlantic das Sagen hatten, sind nicht mehr da. Und die, die jetzt das Sagen haben, lieben die Musik nicht.“

Die Geburt von CPR bedeutet nicht das Begräbnis von CSN. Das sei halt sein „day-job“, meint David Crosby und ein neues Album ist bereits halbfertig.

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