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Neu im Plattenregal: Die Alben vom 28. September 2012
Unsere Galerie der Neuerscheinungen der Woche - wie immer mit Rezensionen, Videos und Streams. Diesmal u. a. mit dabei: Muse, Seeed, Beth Orton, Frank Turner, Die Orsons und Dum Dum Girls u.v.a. Hier können Sie in die entsprechenden Alben im rdio-Player reinhören .
Wie jede Woche reisen wir in unserer Albenvorschau wieder durch die Plattenläden des Landes. Heute empfehlen wir einen Besuch bei Opus 61, Wallstraße 17-19 in 01067 Dresden.
Weitere Infos gibt's unter www. opusweb.de
Wie jede Woche reisen wir in unserer Albenvorschau wieder durch die Plattenläden des Landes. Heute empfehlen wir einen Besuch bei Opus 61, Wallstraße 17-19 in 01067 Dresden.
Weitere Infos gibt’s unter www. opusweb.de
Flying Lotus – „Until The Quiet Comes“ (Warp/Rough Trade)
Jürgen Ziemer vergibt in seiner Kolumne viereinhalb Sterne und schreibt: „Was zum Teufel ist mit den kühnen Zukunftsentwürfen passiert? Jahrzehntelang hieß es: Forward ever, backward never. The Future Sound of dies und das. Heute dagegen werden neue Alben oft wie kleine, feine Handarbeiten präsentiert, oder man macht es sich bequem und wirft, je nach Geschmack, das 80er- oder 60er-Jahre-Simulationsprogramm an. Hier ein paar radikale Entwürfe für eine Welt am Draht. Flying Lotus folgt auch auf seinem zweieinhalbsten Album weiter spirituellen Spuren. Mit ‚Until TheQuiet Comes‘ hat der kalifornische Produzent eine kosmische Klangcollage allererster Güte geschaffen, die das Schönste aus der Vergangenheit mit demBesten aus der Zukunft kombiniert. Ein Album wie ein frisch gewartetes intergalaktisches Kreuzfahrtraumschiff, auf dessen verschiedenen Ebenen esoterische Jazzer, psychedelische Funker und abstrakt denkende Techno-Ingenieure lustvoll übereinander herfallen. Sie schieben sich gegenseitig bizarre außerirdische Instrumente in die Stil-Vorlagen, und ab und zu tauchen auch ein paar bekannte Gesichter auf: Hey, das ist ja der blasse Thom Yorke, der da auf ‚Electric Candyman‘ haucht! Die allem Experimentellen zugetane Soul-Göttin Erykah Badu hatte man ohnehin erwartet, aber auch die junge Sängerin Niki Randa hält das durchweg hohe Niveau. Eine schönere Astralreise als ‚Until The Quiet Comes‘ kann ich mir nach dem Tod des Mond-Eroberers Neil Armstrong kaum vorstellen. Bleibt nur die Frage: Wird das nächste Flying-Lotus-Album auf ECM erscheinen?“
Errors – „New Relics“ (Rock Aktion/PIAS/Rough Trade)
Allein für die Tatsache, dass das neue (Mini-) Album der schottischen Elektroniker von The Errors auch als VHS-Kassette erscheint, hätten sie einen Preis verdient. Acht Songs sind drauf, mal funkig-fiepende mal dröhnende, mal shoegazend bleepende, mal dröhnend orgelige.
fun. – „Aim And Ignite“ (Fueled By Ramen/Atlantic/Warner)
Manch einen mag es noch überraschen, dass die „We Are Young“-Chartüberflieger Fun oder fun oder fun. – wie auch immer man sie nun schreiben mag – schon beim zweiten Album sind. Aber mal ehrlich: So größenwahnsinnig und selbstsicher wie auf „Some Nights“ hätte man als Debütant auch noch nicht klingen können, selbst wenn Sänger Nate Ruess schon eine Indie-Karrierchen mit der Band The Format hinter sich hatte. Das merkt man auch diesem Re-Release an: Auf „Aim And Ignite“ ist eine abwechslungsreiche Pop-Platte, bei der die Songs allerdings manchmal noch größer sein wollen, als sie am Ende klingen. Auch Ruess hat noch nicht ganz das Pathos inne, das „Some Nights“ so grässlich oder so toll macht. Trotzdem: Hier passt schon vieles und Songs wie die Ballade „The Gambler“ und das mit Chorgesang aufgemöbelte „Benson Hedges“ sind veritable Hits.
Das Album läuft im rdio-Player.
John Hiatt – „Mystic Pinball“ (Rykodisc/Warner)
Vier Sterne vergibt Eric Pfeil in unserer aktuellen Ausgabe und schreibt: „Möglich, dass ‚Mystic Pinball‘ nicht ganz die Größe des Vorgängerwerks ‚Dirty Jeans And Mudslide Hymns‘ besitzt. Doch das sollte angesichts des Niveaus, auf dem Hiatt musiziert, nicht groß besorgen.“
Das Album läuft im rdio-Player.
Jon Spencer Blues Explosion
– „Meat + Bone“ (Shove/Bronzerat/Soulfood) „Wären die Rolling Stones Luzifers Hausband in einer schäbigen Vorhölle, sie klängen ungefähr so,“ bringt das Sebastian Zabel in unserem aktuellen Heft auf den Punkt und vergab dreieinhalb Sterne. Das Album kann man sich bereits im Stream anhören.
Andrea Schroeder – „Blackbird“ (Glitterhouse/Indigo)
Vier Sterne gibt es in unseren Kurzrezensionen: „Der Berliner Song-Poetin ist ein wuchtiges Album voller Drama und Schwermut gelungen, irgendwo zwischen Leonard Cohen, Scott Walker, Nick Cave und Nico, zwischen Desert-Rock, Country, filigranem Folk und Fado-Einflüssen. Chris Eckman hat dafür eine dunkle, großformatigen Klanglandschaft samt Streichern und Chören produziert.“
Beth Orton – „Sugaring Season“ Unser Rezensent Jörn Schlüter schreibt im aktuellen Heft über „Sugaring Season“: „Beth Orton vertraut den Amerikanern: Wie schon beim letzten Album produzierte die britische Sängerin ihr neues Werk, ‚Sugaring Season‘, in den USA. Diesmal bediente Tucker Martine (Laura Veirs, Decemberists, Laura Gibson) die Regler und nahm mit einer illustren Band auf – neben Orton saßen unter anderem Brian Blade und Marc Ribot an den Instrumenten. Gemeinsam mit der Künstlerin kreierten sie ein schönesAlbum aus leisem Folk, ein wenig weißem Soul und fragilem Songwriter-Pop.“ Vier Sterne gibt er für das Album. Man kann es sich schon im Stream anhören.
Diana Krall – „Glad Rag Doll“ (Verve/Universal Classics & Jazz)
Über das Cover kann und sollte man streiten – aber gut. Musikalisch gibt es wenig zu meckern auf „Glad Rag Doll“, dem Album, das Krall mit T Bone Burnett eingespielt hat. Diesmal hat sie sich von der Musik der 20er und 30er inspirieren lassen und Songs wie Gene Austins „Let It Rain“ und „Wide River To Cross“ von Buddy und Julie Miller neu interpretiert. Der edle Klang ihres historischen Steinway-Pianos und ihre rauchig-laszive Stimme passen dabei natürlich sehr gut zu den Songs. Das Album kann man sich bereits im Stream anhören.
Die Orsons – „Das Chaos und die Ordnung“
Am Wochenende treten sie für das Saarland beim Bundesvision Song Contest an – Die Orsons aus Stuttgart, genauer aus dem in den letzten Monaten schwer gehypten Chimperator-Stall, der schon den Panda Cro an die Chartspitze gebracht hat. Das könnte hier auch wieder klappen. Denn die vier Rapper Kaas, Maeckes, Plan B und Tua schaffen einen unterhaltsamen Grenzgang zwischen gewitztem HipHop und schamlosen Pop. „Horst & Monika“ ist ein gutes Beispiel dafür – ein mitpfeifbarer, mitschunkelbarer, mitbouncebarer HipHop-Pop-Bastard (mit Kinderchor), der dann auch noch das Thema Deutschtümelei kritisch beleuchtet.
Das Album läuft im rdio-Player.
Thee Attacks – „Dirty Sheets“ (Crunchy Frog/Soulfood)
Dreieinhalb Sterne gibt es in unsern Kurzreviews: „Das Sixties-Garage-Mod-etc.-Revival nimmt kein Ende – aber eine dermaßen launige Punkrock-Platte wie ‚Dirty Sheets‘ hätte man den stylishen Dänen gar nicht zugetraut. In ‚A Little Success‘ singt Jimmy Attack so cool wie Lou Reed vor langer, langer Zeit, ‚I See Through You‘ schwankt zwischen Stones und Little Feat. Ein so ironisches wie kurzweiliges Vergnügen.
Das Album läuft im rdio-Player.
Dum Dum Girls – „End Of Daze EP“ (Sub Pop/Cargo)
Dee Dee Penny singt auf der neuen 5-Track-EP ihrer Dum Dum Girls zwar auch von „Trees And Flowers“, aber man muss natürlich nicht befürchten, dass sie sich nun dem Happy-Go-Lucky-Pop widmet. Im Gegenteil: Der Song lebt in einem ebenso nebulösen wie fabulösen Gitarrenflimmern, über das Penny majestätisch wimmert: „I hate the trees, and I hate the flowers.“ Also, alles in bester Ordnung in Dum Dum-Land. Die neue EP liefert zwar nur 18 Minuten neuer Musik, aber alle Songs sind rundweg gelungen, mal weicher „Lord Knows“ mal der verhallte, raue Lo-Fi-Dream-Pop aus ihren frühen Jahren.
Den Song Lord Knows gibt es bei uns als
Free Download .
Frank Turner – „Last Minutes And Lost Evenings“ (Epitaph Europe/Indigo)
Frank Turner war schon oft auf unserer Website zu Gast. Seit unser Online-Redakteur ihn vor Jahren nachts im Leftfield Zelt des Glastonbury live gesehen und gedacht hatte: „Wow, der ist ja wie der junge Billy Bragg!“ Ab da sind wir dann einfach dran geblieben. Deshalb ist diese CD nicht wirklich neu für uns – da Turner quasi ein Mixtape mit Songs aus seinem eigenen Oeuvre zusammengestellt hat. Und trotzdem haben wir unseren Spaß, denn die Dramaturgie seiner Songs passt hier von Anfang an bis Ende. Im wahrsten Wortsinn sogar, denn Track 1 beginnt mit den Worten „Let’s beginn in the beginning, we’re lovers and we’re losers“ und Track 15 endet mit den Worten: „Yes, I’m definitivly going to hell but I’ve got all the best stories to tell.“ Passender geht nicht…
Das Album läuft im rdio-Player.
Joachim Witt – „DOM (Limited Edition)“ (Columbia SevenOne/Sony)
In unserer Review vergibt Arne Willander drei Sterne. Dort schreibt er: „Dom ist Camp, es wird bei Beerdigungen gespielt werden und in Discotheken. Ist schon ein genialischer Knallkopf, dieser Joachim Witt.“ Die ganze Review kann man bereits online lesen.
Moon Duo – „Circles“ (Souterrain Transmissions/Rough Trade)
Dreieinhalb Sterne vergibt Alexander Müller in unserer aktuellen Ausgabe und schreibt: Schlingernde und schleppende Noise-Rock-Eskapaden wie das achtminütige ‚Rolling Out‘, aber auch leichtgängigere Stücke wie ‚Sleepwalker‘ oder ‚I Been
Gone‘ belegen dies eindrucksvoll. Am Glück, das in der Wiederholung liegt, herrscht jedenfallskein Mangel auf dieser Platte. Möge sie noch lange ihre Runden drehen.“
Das Album läuft im rdio-Player.
Muse – „The 2nd Law“ (A&E/Warner Bros./Warner)
„Wir probierten diesmal viel Neues“, blickte Matt Bellamy bei uns im Interview auf ein halbes Jahr Arbeit in London und L.A. zurück. „‚The 2nd Law‘ stellt für uns einen Brückenschlag in die Zukunft dar.“ Überraschend kommt Part One des Titeltstücks mit Big-Beat- und Drum’n’Bass-Referenzen. Im Vorfeld führte das zu einer regelrechten „Muse goes Dubstep!“-Hysterie. „Uns hat die Wucht von Künstlern der Dance-Szene wie Skrillex, Justice und Nero imponiert. Der Song sollte unsere Version davon sein, aber mit echten Instrumenten gespielt. So wie es Rage Against The Machine in den 90er-Jahren mit HipHop versucht haben.“ Für den apokalyptischen Disco-Rock von „Follow Me“ fand man Unterstützung beim Londoner Dub-step-Duo Nero. Rekrutiert hat es in New York, ebenso wie besagtes Orchester, David Campbell, ein kanadischer Komponist und Kammermusiker. „Panic Station“ verblüfft dagegen mit White Funk, wobei auch Prince und die Achtziger-Dance-Rock-Abenteuer von Power Station durchschimmern. „Darüber hinaus hat uns die Filmmusik der 80er beeinflusst“, ergänzt Howard, „allen voran die Soundtracks von John Williams zu Steven-Spielberg-Filmen. Uns kam es so vor, dass damals die Musik plötzlich genauso mächtig wurde wie die dazugehörigen Bilder. Soundtrack und Film gingen eine perfekte Symbiose ein.“
Seeed – „Seeed“ (Downbeat/Warner)
Man muß kein Prophet und / oder Musikjourno zu sein, um zu wissen, dass dieses Album auf Platz 1 der Chartslanden wird. Dafür muss man nur an den Erfolg dieser Band vor ihrer Pause und an den Raketenstart von Peter Fox‘ Solokarriere (die nun wieder beendet ist) denken. Das Fan-Potential ist weiterhin da draußen und wird zuschlagen und Seeed haben weiterhin Songs, die sich in die Charts charmieren werden. Um so erfreulicher, dass sie sich trotzdem in einigen neuen Klangfarben kleiden. Die Single „Beautiful“ zeigte das schon sehr schön – smoother, eleganter, souliger Pop war das. So was können die also auch. Natürlich sind die Seeed-Stamper wie „Seeeds Haus“, „Augenbling“ und „Deine Zeit“ ebenso vertreten – aber easy auf den Erfolg von damals gesprungen, sind sieerfreulicherweise nicht.
Tori Amos- „Gold Dust“ (Universal)
Amos bereitete für diese Platte 14 Songs auf und interpretierte sie mit Orchesterbegleitung neu. Dabei ist das Ganze keine Greatest-Hits-Sammlung, stellte Jörn Schlüter in unserer Review fest. Auch vergleichsweise frisches Material gibt es darauf, zum Beispiel mit „Flavor“ von 2009. Zwei andere Alben wurden komplett ausgeschlossen: „To Venus And Back“ und „The Beekeeper“. Das Album läuft im rdio-Player.
Copyright: Universal
Ultrasound – „Play For Today“ (Fierce Panda/Cargo)
Drei Sterne gibt es für das neue Album von Ultrasound: „Die Britpop-Veteranen haben tatsächlich nach ihrem 99er-Debüt ‚Everything Picture‘ ein zweites Album aufgenommen. Und bei Brechern wie dem welleresken ‚Welfare State‘ oder dem orgelgetriebenen Hives-Punk von ‚Goodbye Baby, Amen‘ werden Mods ein paar Tränen verdrücken.“
Das Album läuft im rdio-Player.
Wie jede Woche reisen wir in unserer Albenvorschau wieder durch die Plattenläden des Landes. Heute empfehlen wir einen Besuch bei Opus 61, Wallstraße 17-19 in 01067 Dresden.
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