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Neu im Plattenregal: Die Alben vom 21. September 2012
Die Neuerscheinungen der Woche - wie immer mit Rezensionen, Videos und Streams. Diesmal mit dabei: Mumford & Sons, Green Day und Efterklang. Hier können Sie in die entsprechend gekennzeichneten Alben im rdio-Player reinhören .
Wie jede Woche reisen wir in unserer Albenvorschau wieder durch die Plattenläden des Landes. Heute empfehlen wir einen Besuch Plattenkiste, Poststraße 7 in 53474 Bad Neuenahr. Weitere Infos zum Laden
gibt's hier .
Foto:
Plattenkiste.
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Belasco – „Transmuting“ (Supermusic/AL!VE“)
Schade, dass die Karriere der Briten nie so richtig in Fahrt gekommen ist. Umso ehrenwerter, dass Belasco immer noch als der ewige Geheimtipp bleiben. Mit dem neuen Album ist es wie mit allen Belasco-Alben: Es ist groß, wendungsreich, formidabel produziert – und könnte und sollte die Band endlich mal ein wenig größer machen. Wird aber vermutlich wieder nichts werden – und man steht selig, aber nur mit ein paar Dutzend gleichgesinnter bei ihnen vor der Bühne.
Das Album läuft im rdio-Player.
Copyright: "Supermusic/AL!VE"
Breakbot – „By Your Side“ (Warner)
Das Label Ed Banger hat vor allem den In-Die-Fresse-Elektro von Justice und Co. groß gemacht – bei Breakbot, die ebenfalls dem Pariser Labelstall entstammen, geht es allerdings ein wenig smoother zu. Soulig, fluffig – und ein bisschen austauschbar. Aber zum Aneinanderschubbern mit Stil taugt es…
Das Album läuft im rdio-Player.
Copyright: (Warner)
Blumentopf – „Nieder mit der GbR“ (Virgin/EMI)
„Wir brauchen keinen Archtekten, um Scheiße zu bauen“ – singen Blumentopf und man wähnt sich schon nach den ersten Songs ein wenig aus der Zeit gefallen. Zwar sind die Beats ein wenig moderner, aber Blumentopf klingen eben immer noch wie Blumentopf und laufen so schnell Gefahr für outdated gehalten zu werden. Andererseits scheint die gute alten HipHop-Rutsche aus heimischen Landen noch gut zu funktionieren – immerhin hat Max Herre gerade mit einem Rapalbum die Charts geentert.
Das Album läuft im rdio-Player.
Max & Laura Braun – „Telltale“ (Arctic Rodeo/Cargo)
Die Songwriter-Geschwister Max und Laura Braun haben nach Jahren gemeinsamen Musizierens endlich ihr Debüt-Album fertig. „Telltale“ heißt das gute Stück und erscheint heute via Arctic Rodeo Recordings. Ein erstaunlich tief-schürfendes Folk-Album, das selten langweilig wird. Eigentlich nie.
Adrian Crowley – „I See Three Birds Flying“ (Chemikal Underground/Rough Trade)
Bei Chemical Underground weiß man, was man kriegt: Meist melancholisches Liedgut, auf hohem Niveau vorgetragen. Der Ire Crowley vertont auf seinem neuen Album sozusagen den Himmel, der das Cover ziert. Seine dunkle Stimme führt uns durch „The Saddest Song“, direkt zu „Lady Lazarus“, mit der wir unseren Schwermut dann in einer Flasche „September Wine“ ertränken. Funktioniert vorzüglich…
Das Album läuft im rdio-Player.
Deadmau5 – „>Album Title Goes Here<" (Virgin/EMI)
Der Mann mit der Mausmaske hat angekünigt, nach diesem Album und nach all den Jahren, in denen er als Superstar DJ durch die Welt reiste, bald mal kürzer zu treten. Hört man hier noch nichts von: Sein neues Album ist immer noch der vertonte Sternenkrieg, der auch seine Live-Shows ausmacht - da aber immer noch wegen der Laser ein wenig besser funktioniert. Spannend, wenn auch nicht zwingend gut, wird es, wenn er sich wie in "Professional Griefers" mit Gerard Way mal an herkömmliche Songstrukturen traut, oder sich mit Cypress Hill auf den HipHop stürzt.
Efterklang – „Piramida“ (4AD/Beggars Group/Indigo)
Die Kopenhagener weben auch auf ihrem neuen Werk wieder diese dichten, hypnothischen, weichen Songnetze, für die sie schon seit Jahren stehen. Doch während klangverwandte Acts wie The xx eher auf Minimalismus im Klang setzen, klingt und klackert und klagt bei Efterklang immer etwas im Hintergrund.
John Frusciante – „PBX Funicular Intaglio Zone“ (Record Collection/Capitol/EMI)
Nein, mit dem Chili Peppers hat das neue Album des Ex-RHCP-Gitarristen nicht mehr viel gemein. Frusciante selbst nennt seine Musik „Progressive Synth Pop“ und das trifft die Sache recht gut. Sehr soundverliebt, sehr verstörend, sehr frickelig ist das – und damit natürlich ein willkommener Kontrast zum graden Sound seiner Ex-Band.
Das Album läuft im rdio-Player.
Green Day – „Uno!“ (Reprise/Warner)
Das erste Album der neuen Green Day-Trilogie gab es schon ab Dienstag bei uns auf der Website zu hören. Die Rockopern und den pop-politischen Anspruch haben sie nun größtenteils hinter sich gelassen, dafür haben sie die Freude an den kleinen, dreckigen Power-Pop-Klumpen wiedergefunden, die sie ja im ersten Teil ihrer Karriere groß gemacht haben.
Honig – „Empty Orchestra“ (Haldern Pop/Rough Trade)
Der Düsseldorfer Songwriter war lange Zeit Mitglied einer Metalband. Sein jetziger Sound dürfte seine ehemaligen Bandkollegen allerdings gehörig langweilig. Oder vielleicht sogar doch zu den leisen Klängen bekehren? Honigs zurückhaltenes Songwriting, seine Stimme, sein melodisches Understatement ergeben auf „Emty Orchestra“ eine tolle Kombination.
Bernadette La Hengst – „Integrier mich, Baby“ (Trikont/Indigo)
Drei Sterne gibt es in unseren Reviews: „Persönlich und politisch, reflektiert und aus dem Bauch: Bernadette Hengst singt auf ihrem neuen Album gleichzeitig inhaltsstarke und musikalisch schöne Lieder: deutscher Popchanson, Disco, Elektrosoul, dazu ein Duett mit Rocko Schamoni.“
Loosegoats – „Ideas For To Travel Down Death’s Merry Road“ (Startracks/Indigo)
Dreieinhalb Sterne gibt es in der Oktoberausgabe: „Kjellvander spielt mit den alten Weggefährten beschwingte, ausgelassene Songs, die man 1994, als sich die Loosegoats im südschwedischen Lund gerade erst gegründet hatten, noch mit dem schwammigen Begriff Indie-Rock etikettiert hätte. In Wirklichkeit handelt sich bei ‚Ideas For To Travel Down Death’s Merry Road‘ um süßlichen Schrammel-Pop (‚Drift From The Tracks‘) und schwerfällige Folk-Hymnen, die in sonischem Rauschen untergehen (‚For The Love Of‘). Und im harmonieseligen ‚A Love‘ meint man tatsächlich Evan Dando im Hintergrund zu hören. Der musikalische Sprung über den gro-
ßen Teich – er ist geglückt.“
Das Album läuft im rdio-Player.
Moneybrother – „This Is Where Life Is“ (Motor Entertainment/Sony Music)
Leider nur zwei Sterne vergibt Eric Pfeil in der kommenden Oktoberausgabe: Das vorliegende fünfte reguläre Werk nun ist Wendins All-around-the-world-Platte, die der reiselustige Schwede in zahlreichen Studios (von Steve Albinis Electric Audio Studio bis hin zu Tuff Gong auf Jamaika) aufnahm – und sein bislang schwächstes Album. Natürlich ist nicht alles kompletter Murks: Die besten Songs hier klingen oft wie Graham Parker nach einem längeren Zahnarztbesuch (Wendins Englisch ist immer noch, nun ja: experimentell). In den allzu zahlreichen schwachen Momenten aber meint man, eine durchschnittliche Pubrockband auf Interrail-Urlaub zu erleben. Das Hauptproblem sind, wie so oft, die allzu mediokren Songs, die Wendins Faust-in-die-Luft-Gestus nicht immer retten kann. Er kann es besser, er wird es auch wieder besser machen. Einstweilen aber tröstet nur eins: Die begleitenden Konzerte werden wieder toll werden.
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Mumford & Sons – „Babel“ (Cooperative Music/Universal)
Dreieinhalb Sterne vergibt Gunther Reinhardt in der kommenden Oktoberausgabe: „Weil einem auf ‚Babel‘, dem Nachfolger des so sehr verehrten Debüts ‚Sigh No More‘, immer wieder Variationen dieser eine verspielte Unbeschwertheit suggerierenden Folk- und Bluegrass-Instrumentierungen begegnen, dauert es ein Weilchen, bis einen die Dunkelheit, die es auf der Platte tatsächlich gibt, einholt – bis man merkt, dass dies eine Reise in die Finsternis der Seele wird. Man erkennt das spätestens, wenn Neo-Folk-Star Mumford im bluesigen ‚Lovers’ Eyes‘, von seinen Dämonen singt: ‚But do not ask the price I pay / I must live with my quiet rage / Tame the ghosts in my head / That run wild and wish me dead.'“
Nadéa – „Venus Gets Even“ (Popup/Cargo)
Wer einmal gesehen hat, wie diese Dame während ihrer Zeit bei Nouvelle Vague „To Drunk Too Fuck“ von den Dead Kennedys intonierte, standesgemäß mit einer Pulle Wein in der Hand, der dürfte Nadéa verfallen sein. Auf ihrem Soloalbum versucht sie sich in vielen Stilen, von Rock über Folk zu Blues und Indie-Pop. Alles drin, alles gut.
No Doubt – „Push And Shove“ (Interscope/UID/Universal)
No Doubt sind zurück. Hätte da vor einem Jahr noch jemand gerechnet? Aber was soll’s: So schlimm ist das alles gar nicht geworden. Man fragt sich zwar beim Anblick des Artworks, wie sich Miss Stefani so jung und so in Form halten konnte, dass sie noch immer bauchfrei in High Heels zwischen ihren Jungs posen kann, aber musikalisch haben sie ihren klassischen Sound von damals gut in die Jetztzeit gerettet. Manches, wie der Opener „Settle Down“ klingt ein wenig fad, anderes, wie das wavige „One More Summer“ und das von Diplo aufgepimpte „Push And Shove“ machen durchaus Spaß.
Robert Pollard – „Jack Sells The Cow“ (Fire/Cargo)
Ähm – schon wieder ein Album von Robert Pollard? Gab es nicht schon das Guided By Voices-Reunionalbum und ein Solowerk? Ist das alles nicht erst ein paar Monate her? Pollard, der ja eh, recht überproduktiv ist – und das auf sehr hohem Niveau – hat anscheinend mal wieder einen Lauf. Auch „Jack Sells The Cow“ ist voll von rauen, melodieseeligen, mal quengeligen, mal bittersüßen Songs. Grandioser Abschluss der Songsammlung ist dann „Winter Comes To Those Who Pray“.
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Reptile Youth – „Reptile Youth“ (HFN Music/Rough Trade)
Man kriegt diesen Song nicht mehr aus dem Kopf: Einmal „Speeddance“ gehört und diesen „Düdüdüdüdüdüdüdüdüdüdüdüdüdüdüüdüdüdüdüdüdüdüdü“-Refrain im Hirn und man ist verloren. In Verbindung mit der Liveshows des dänischen Duos kann man sich kaum wehren. Genau das hilft dann über die Tatsache hinweg, dass ihr Debüt auf Langstrecke ein wenig zu monoton geraten ist und sie selten aus ihrem Boller-Pop ausbrechen. Aber das kann ja noch werden… Vielleicht bei nächsten Album ein paar Krautrockeinflüsse hereinbitten?
Das Album läuft im rdio-Player.
The Sea And Cake – „Runner“ (Thrill Jockey/Rough Trade)
Satte vier Sterne vergibt Maik Brüggemeyer in seiner „Freistil“-Kolumne: „Sam Prekop ist für die Arbeit am neuen The Sea And Cake-Album erst mal zu Hause geblieben. Der Sänger komponierte im Heimstudio allein am Synthesizer. Doch als er die fertigen Stücke seinen Bandkollegen vorstellte, begannen die, mit seinen Ideen zu spielen und gerade durch Überwindung der bereits bestehenden Strukturen zu neuen Freiheiten zu finden. Die Songs sind wieder wundervoll süffig und leichtgängig, aber es sind vor allem die Momente, in denen die Tracks sich von den Melodien emanzipieren und quasi frei durch den Raum schweben, die glücklich machen.“
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Toy – „Toy“ (Cooperative Music/Universal)
Ruhig mal den Hype believen. Diese jungen Herren aus England wurden schon seit Monaten zum heißen Newcomer stilisiert – und lösen die Erwartungen auf ihrem Debüt zumindest in Sachen Spielfreude ein. Manches mäandert noch ein wenig ziellos wie der Song „Reasons Why“, oft geht die Mischung aus Shoegaze, Pop und Psychedelia aber auch perfekt auf. Zum Beispiel bei „My Heart Skips A Beat“ oder dem Rausschmeißer „Kopter“.
Das Album läuft im rdio-Player.
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