Neu im Plattenregal: Die Alben vom 20. Januar 2012

Die Neuerscheinungen der Woche und die Nachgereichten der letzten Woche - wie immer mit Rezensionen, Videos und Streams. Diesmal u. a. mit dabei: Leonard Cohen, Nada Surf, Lana Del Rey und Pulled Apart By Horses.

In unserem beliebten Überblick der Alben der Woche reisen wir weiterhin durch die Plattenläden des Landes. Heute empfehlen wir Ihnen einen Besuch bei Musik Schallowetz, Friedrichstr. 212 in 42551 Velbert. Infos zum Laden gibt’s auf www.schallowetz.de.

Jenni Abrahamson – „The Sound Of Your Beating“ (How Sweet T. S./Cargo)
Auch auf ihrem dritten Album präsentiert sich die schwedische Pop-Sängern gewohnt uneintönig und zeigt warum sie in Skandinavien längst große Erfolge feiert. Gut möglich, dass sie mit „The Sound Of Your Beating“ nun auch hierzulande ein Stück Land erobern kann.
>>>> Jennie Abrahamson „Hard To Come By“

All The Saints – „Intro To Fractions“ (Souterrain Transmissions/Rough Trade)
Mit musikalischen Gewalttaten wie „Poly Daughters“ und „Alteration“ versuchen All The Saints den Spagat zwischen MGMT, Smashing Pumpkins und Suicide und passen damit natürlich in absolut keine Schublade. Alles krass verstörend und total weird, aber auf Dauer ermüdend. (Max Gösche/Jörn Schlüter)

The Bianca Story – „Coming Home“ (Rent A Record Company/Rough Trade)
Mit „Coming Home“ befinden sich The Bianca Story auf der Suche nach dem Weg dahin – also auf der Suche nach dem Weg nach Hause oder dem dazugehörigen Gefühl. Und während sie diesen vermeintlichen Weg entlangschlendern und dabei über Liebe, Verlust und Glück nachsinnen, haben sie auch noch elf neue Songs eben darüber geschrieben. Die sind ein bisschen poppiger als noch auf „Hi-Society“ geraten, aber vernachlässigen trotzdem nicht die bandeigene, stets so düster schimmernde Melancholie.
>>>> Albumstream
>>>> Video: „Coming Home“

Boy & Bear – Moonfire (Cooperative Music/UniversalCD)
Es ist wohl eine gute Idee, dass Boy & Bear mit dem Release ihres Debüts lange gewartet haben – die Australier werden als Mumford-&-Sons-Epigonen wahrgenommen und wären zu einem früheren Zeitpunkt vielleicht untergegangen. Nun konnte Australien begreifen, dass auf diesem Album mehr geht als nur ein Folk-Revival, und die Band mit Charts-Notierungen belohnen. Zu den Choralgesängen und Flora-und-Fauna-Liedern kommen Psychedelic-Westcoast-Pop, Uptempo-Indie-Folk-Rock und Arcade-Fire-Verweise. Ein bisschen Malen nach Zahlen, aber trotzdem gut. (Max Gösche/Jörn Schlüter)
>>>> Stream: „My Only One“

Chairlift – „Something“ (Columbia/Sony Music International/Sony Music)
„Something“ ist das zweite Chairlift-Album und zudem das erste des Elektropop-Duos als eben solches, also ohne ihren früheren dritten Mann im Bund – Aaron Pfenning. Eine Veränderung, die Patrick Wimberly und Caroline Polachek jedoch nicht zu sehr aus der Bahn geworfen hat – auch auf „Something“ liefern sie elf überzeugende Pop-Synthie Nummern, mit der gewohnten, gutgemeinten Prise 80er Sounds.
>>>> Trailer zum Album
>>>>Video: „Amanaemonesia“

Leonard Cohen – „Old Ideas“ (Columbia/Sony Music International)
Auch wenn es den Namen „Old Ideas“ trägt, handelt es sich bei Cohens zwölften Studioalbum ganz bestimmt um keinen alten Hut. Sondern vielmehr um den Einzug in das neue Apartment „ganz oben im Tower Of Song“. Hier geht es zur Review.
>>>> Albumstream

Lana Del Rey – „Born To Die“ (Vertigo/UDR/Universal)
Heute kommt es nun also – das Debütalbum von Lana Del Rey. Das Album, das schon Monate vor der Veröffentlichung tonnenweise Erwartungen, große Prophezeiungen und die wieder folgenden Streichungen dieser auf sich lud. Nun kann all der Ballast abgeschüttelt werden – denn ab heute ist niemand mehr auf Vermutungen angewiesen. Und was erwartet einen dann wirklich? „Keine umständliche Artikulation von Befindlichkeiten, kein Drang zu unnötigen musikalischen Mätzchen: Dies ist Pop, wie ihn Elton John in seinen besten Jahren nicht besser hinbekommen hätte“ meint Jürgen Ziemer. Seine vollständige Rezession gibt es hier.
>>>> Video zu „Born To Die“

Ani DiFranco – „Ani Which Side Are You On?“ (Righteous/Tonpool)
Bei „Which Side Are You On?“ handelt es sich um DiFrancos musikalisch abwechslungsreichstes und überzeugendstes Album seit dem von Joe Henry produzierten „Knuckle Down“ vor sechs Jahren, sagt Maik Brüggemeyer. Hier gibt es die Review.

Craig Finn – „Clear Heart Full Eyes“ (Full Time Hobby/Rough Trade)
Den vergangenen Sommer verbrachte Craig Finn einfach mal ohne The Hold Steady und nutzte die Zeit effektiv – nämlich für sein erstes Soloalbum. Was dabei rausgekommen ist lesen Sie in der ausführlichen Review hier.
>>>> Albumtrailer

Liz Green – „O, Devotion!“ (PIAS/Rough Trade)
Das lange Warten hat sich gelohnt: „O, Devotion!“ löst das Versprechen der beeindruckenden Singles ein, verwertet die A-Seiten noch mal, jedoch etwa im Falle von „Bad Medicine“ leicht verändert. Nicht mehr ganz so archaisch klingt es jetzt, doch steht einer unziemlichen Verhübschung ja verlässlich Liz Greens Stimme im Weg, deren dunkles Timbre so Schmus-abweisend ist wie ihr schwarzer Humor. Die Musik der in Manchester lebenden Sängerin und Poetin erschwert facile Genre-Zuordnung, ist Folk und Blues zugleich. Und bedient sich gern des Jazz als kolorierende Kulisse, mittels einfacher, indes wirkungsmächtiger Mittel, die das Geschehen zuweilen nach New Orleans verlagern… – So Wolfang Doebelings Eindruck der Platte. Seine vollständige Review gibt es hier.
>>>> Video: „Displacement Song“

Penelope Houston – „On Market Street“ (Glitterhouse/Indigo)
Irgendwie ist Penelope Houston auf „On Market Street“ ein wenig Leichtigkeit abhanden gekommen. „Das Songwriting ist ungewohnt unbeholfen, die Melodiebögen klingen mühsam, die Akkordwechsel schwerfällig“ meint Gunther Reinhardt. Hier geht es zur Review.

Nada Surf – „The Stars Are Indifferent To Astronomy“ (City Slang/Universal)
Ein „Ansingen gegen die Entzauberung der Welt, gegen Rationalisierungen, Ernüchterungen“, von Nada Surf verpackt in „Gitarrenpop, der wehmütig, aber auch ungeduldig klingt“ – so die ganz kurze Beschreibung von Nada Surfs siebten Studioalbum. Etwas ausführlicher wird es hier in unserer Review. Zu unserem Videointerview und der ROLLING STONE Live-Session mit Nada Surf geht es hier.
>>>> Albumstream

Christina Perri – „Lovestrong.“ (Atlantic/WarnerCD)
Größtenteils bloß mit Gitarre und Klavier begleitet, besingt Christina Perri auf ihrem Debütalbum „Lovestrong“ vor allem eines: gebrochene Herzen und den Versuch diese wieder zu flicken. Dass sie nicht unbedingt die größte Poetin ist, zeigt sich dabei schnell, dass sie jedoch ein Talent für große Melodien hat, auch.
>>>> Video: „Jar Of Hearts“

Pulled Apart By Horses – „Though Love“ (Transgressive/Cooperative Music/Universal)
„Es kommt selten vor, dass man eine Band der pupertär eisenfressenden Sorte so uneingeschränkt empfehlen kann“ meint Joachim Hentschel. Weitere Erklärungen dazu und vier Sterne noch dazu, gibt es hier.
>>>> Video: „V.E.N.O.M.“

Radiohead The King Of Limbs – „Live From The Basement“ (Ticker Tape/Rough Trade) Blu-ray/DVD
„Live From The Basement“ öffnet die Pforten ins Studio – und zwar während Radiohead ihr letztes Werk „The King Of Limbs“ aufnahmen. Die eigentliche Tracklist wird dabei noch durch die Titel „The Daily Mail“ und „Staircase“ abgerundet. In dem anhängenden 32-seitigen Hardcover-Book sind zudem exklusive Fotos von den Aufnahmetagen enthalten.
>>>> Stream: „The Daily Mail“
>>>> Stream: „Staircase“

John K. Samson – „Provincial“ (Grand Hotel van Cleef/Indigo)
Der Sänger der Weatherthans schreibt ein Album über vier Straßen in seiner Heimat Winnipeg und entdeckt dort nichts weniger als das ganze Leben. Songwriter-Indie-Folkrock, dessen leise Vertrautheit und fabelhaft beobachtete, schlicht wahrhafte Lyrik ans Herz gehen. (Max Gösche)
>>>> Albumteaser

Skrillex – Bangarang (Atlantic/Warner)
Mit „Bangarang“ veröffentlicht Skrillex seine vierte EP und erfüllt sicherlich wieder die Erwartungen, die die drei Vorgänger aufgebaut haben. Der neue kalifornische Elektro-Shootingstar balanciert auch auf seinem Viertling wieder zwischen Glitch und düster-schweren Dubstep. Zur Produktion konnte er so manchen Gast für sich gewinnen, wie auch die verbleibenden Mitglieder von The Doors. Mehr zu der Zusammenarbeit gibt es hier.
>>>> Albumstream
>>>> Video: First Of The Year

Sport – „Aus der Asche, aus dem Staub“ (Strange Ways/Indigo)
15 Jahre Bandgeschichte und seit heute vier Alben kann sich die Hamburger Band Sport bisher notieren. Doch wenn schon, dann richtig, haben sich Felix Müller, Martin Boeters und Christian Smukal auch diese Mal wieder gedacht und ein Album aufgenommen, gegen das es „der Rest des musizierenden Deutschlands dieses Jahr schwer haben wird“, wie Frank Lähnemann in seiner Review prophezeit.
>>>> Free Download: „Wer führt dein Leben“
>>>> Albumteaser

Terry Hoax – Serious (Peppermint Park/Edel)
Die Hannoveraner um Oliver Perau mit dem zweiten Album nach dem Comeback. Ging es auf dem Vorgänger um Energie und Härte, soll es nun in die Tiefe gehen. Mit weniger Riffs, größerer musikalischer Vielseitigkeit – und einem klaren Bekenntnis zur Popmusik. (Max Gösche & Jörn Schlüter)

Vierkanttretlager – „Die Natur greift an“ (Unter Schafen/AL!VE)
Vierkanttretlager kommen frisch von der Schule und aus dem hohen Norden – nämlich aus Husum. Und während einen das junge Alter dieser Band überraschen mag, schwingt die nordische Kühle in jedem Song ihres Debütalbums mit. „Das Ernsthafte, die Schwermut, das Erhabene – alles Wörter, die man mit Vierkanttretlager in Verbindung bringt.“ schreibt Jan Wehn. Und sicher drängt sich da einem schon mal die Frage auf „Wie kommt das zustande? Dass ein paar Frühzwanziger Fragen stellen, die anderen erst viel später durch den Kopf schießen?“
>>>> Hier haben wir das Album im Stream

We Have Band – Ternion (Naïve/Indigo)
„Steel In The Groove“ heißt ein Stück vom zweiten Album der Briten – was durchaus programmatisch verstanden werden kann. Zwar spuckt ihre Soundmaschine interessante Synthie-Klänge aus, aber an mitreißenden Harmonien mangelt es. (Max Gösche/Jörn Schlüter)
>>>> Video: Where Are You People

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