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Neu im Plattenregal: Die Alben vom 16. November 2012
Unsere Galerie der Neuerscheinungen der Woche - wie immer mit Rezensionen, Videos und Streams. Diesmal u. a. mit dabei: ACDC, Led Zeppelin, Coldplay, Lana del Rey, The Lumineers, Flowerpornoes, The Walkabouts, Simple Minds und Dionne Warwick. Dank unserer Kooperation mit rdio kann man hier in die speziell gekennzeichneten Songs reinhören.
Wie jede Woche reisen wir in unserer Albenvorschau wieder durch die Plattenläden des Landes. Heute empfehlen wir einen Besuch bei Der Schallplattenmann,
Fahrstr. 12 in
91054 Erlangen. Weitere Infos gibt es unter www.derschallplattenmann.de
AC/DC –
„Live At River Plate“
(Columbia/Sony Music)
„Das erste Live-Album seit 20 Jahren!“ So schreit es aus den Pressemitteilungen zu „Live At River Plate“. Nun kann man natürlich darüber streiten, ob jetzt soooo viele Kracher aus den letzten 20 Jahren der Band stammen, oder ob es nicht die alten Klopper sind, die AC/DCs Kultstatus bewahren. Dennoch: Ihre Live-Qualitäten sind bekannt – und hier dank saftigem Sound deutlich hörbar.
Birdy – „Birdy (Special Edition)“
(Jasmine van den Bogaerde/Atlantic/Warner)
Natürlich keine Neuveröffentlichung, sondern nur das mit einer DVD aufgemotzte Coveralbum, das wir schon im März besprachen. Unser Rezensent vergab damals nur zwei Sterne und meinte: „Birdys Versionen imitieren nur die Intensität der Originale, verwechseln mitunter Schwülstigkeit mit Emotionalität.“ Autsch. Aber unter den Coverversionen bekannter und unbekannter Indie-Songs sind auch einige wirklich gelungene. Zum Beispiel „People Help The People“ von der hier leider nicht ganz so bekannten Band Cherry Ghost – hier funktioniert das schwülstige mal ganz gut. Der Song ist übrigens offizielle Hymne des Red Nose Day – und genau deshalb kommt diese Special Edition noch mal raus.
Das Album läuft im rdio-Player.
Joe Cocker – „Fire It Up“ (Columbia SevenOne Music)
Die Kollegen, die für unsere Kurzkritiken zuständig sind, vergeben zwar nur zwei Sterne für das neue Album von Joe Cocker – so richtig negativ klingt ihre Einschätzung dennoch nicht: „Eine Platte nach der anderen, Qualität gleichbleibend. Seine Fans werden auch ‚Fire It Up‘ goutieren, denn es weist alle Cocker-Kennzeichen auf: solides Rock-Handwerk, Mainstream-Balladen, obligate Röchel-Einlagen. Zünftig!“ Soll also heißen: Stagnation auf Cocker-Niveau. Futtern wie bei Muttern. Der Schuster bleibt bei seinen Leisten. Und mal ehrlich: Will man von uns‘ Joe was anderes? Nö!
Das Album läuft im rdio-Player.
Coldplay – „Live 2012“ (Parlophone/Capitol/EMI)
Weihnachten nähert sich, die Bands machen Pause – aber kein will auf das einträchtige Weihnachtsgeschäft verzichten. Also kommt alle Nase lang ein neues Live-Album, oder eine Special-Edition oder gar ein Weihnachtsalbum. Coldplay entscheiden sich für Variante 1 und legen das ganze auch noch in allen visuellen Formaten nach – oder wie sagt man? Was es da gibt, ist natürlich klar: Die besten Aufnahmen ihrer „Mylo Xyloto“-Tour – also eine Mischung aus Hits und Neuem. Wer Gänsehaut bekommt, wenn bei so was zehntausende Menschen mitsingen, wird hier glücklich, wer dabei Pestbeulen bekommt natürlich eher nicht so.
Lana Del Rey – „Born To Die – The Paradise Edition (Limited Deluxe Edition)“ (Vertigo/UDR/Universal)
Wenn man drei neue Songs fertig hat, sollte man eigentlich eine EP draus machen. Vielleicht was schönes, kleines auf Vinyl oder so. Aber wir sind ja hier bei Chartspitzen-Damen wie Lana Del Rey und da hoppelt der Hase natürlich anders. Da wird dann gleich noch mal das ganze Album mit neuem Cover als „Paradise Edition“ rausgehauen. Klingt also nicht nach einem sooo guten Deal. Da hilft es dann auch nicht, dass zum Beispiel das neue Stück „Lolita“ recht, salopp gesprochen, fett geraten ist.
Das Album läuft im rdio-Player.
Feine Sahne Fischfilet – „Scheitern und Verstehen“ (Audiolith/Broken Silence)
Die Punkband aus Greifswald hatte in den vergangenen Woche wohl die beste Promo, die man sich so vorstellen kann. Der Verfassungsschutz in Mecklenburg-Vorpommern mit Sitz in Schwerin widmete sich der Band in aller Ausführlichkeit und hatte gar mehr Textanteil als die Aktionen der NSU, die gerade mal in drei Absätzen Erwähnung finden. Die „Antifaschisten, die Mucke machen“, wie sich die Band definiert, kokettieren zwar mit antideutschen Slogans, aber in einem Maße, das im Punk eigentlich zum guten Ton gehört. Die Musik ist aber übrigens auch ganz gut: Auf ihrem dritten Album gibt es soliden Ska-Punk im Stile von Rantanplan und den Mighty Mighty Bosstones – mit Texten, die mal politisch gen Rechts austeilen („Stumpfe Parolen“) und mal treffend das Leben in ihrem Landstrich sezieren („Dorffeste im Herbst“).
Das Album läuft im rdio-Player.
Flowerpornoes – „Ich liebe Menschen wie ihr“ (GIM/Intergroove)
In der Review zum Album, die man bereits auf unserer Homepage lesen kann, vergibt Jörg Feyer vier Sterne und begründet das folgendermaßen:
„Ich liebe Menschen wie ihr“ ist kein Überflieger wie der Vorgänger, der einen sofort in den Himmel hob. Hier entfaltet sich eher ein rund einstündiger Rundflug über den Ein- und Aussichten gelebten Lebens, der im versöhnlich kreiselnden Folk von „Land“ ebenso genau zu sich findet wie in der schwebenden Eloge auf den „Schlafkönig“. Dazwischen schnell noch ein Rauchring für „Chinese Inca“, der weiß, dass Bären nicht stinken (sondern nach Honig und Sex riechen). Und auch ein bisschen Licht für „Chris“, drüben auf der dunklen Seite des Mondes. Denn wer weiß schon, wie’s dort wirklich ist?“
Kid Rock – „Rebel Soul“ (Atlantic/Warner)
Dicke Eier galore gibt es mal wieder bei Kid Rock, der erst kürzlich bei unseren US-Kollegen verlauten ließe, Mitt Romney habe Substanz und sei nicht bloß „ein reicher Schnösel, der seinen Vater übertrumpfen will.“ Nun ja. Und da liegt irgendwie auch das Problem. Obwohl auch „Rebel Soul“ gelegentlich wirklich Spaß macht, gibt’s die Rock’sche Weltsicht eben immer on top. Wer das ausblenden kann, wird hier gut unterhalten…
Das Album läuft im rdio-Player.
Guided By Voices – „The Bears For Lunch“ (Fire/Cargo)
Was machen einige Bands für einen Aufriss, wenn sie sich mal wieder zusammenfinden und zwei neue Songs einspielen. Oder eine Reunion-Tour. Bei Guided By Voices ist das anders, wie sie selbst lakonisch feststellen: „This is the reunited Guided By Voices‘ third album of 2012, in case you had lost count.“ Sie haben offenbar einen Lauf – oder Robert Pollard hat einfach noch ein paar hundert Songs auf Tasche gehabt, die sich gut mit diesem Line-up vertonen lassen.
The Lumineers – „The Lumineers“ (Decca/Universal Classics & Jazz/Universal)
The Lumineers „bleiben mit Gitarre, Mandoline, Schlagzeug, Klavier und Cello im Gepäck stets brav auf den ausgeschilderten Wegen des Nationalparks von Folk und Americana.“ Diese Zeilen schreibt Alexander Müller in der Review und lenkt dann ein. Vollständig kann man diese Online lesen.
Das Album läuft im rdio-Player.
Mogwai – „A Wrenched Virile Lore“ (Aktion/PIAS/Rough Trade)
Kein neues Mogwai-Album, sondern „nur“ eine Remix-Sammlung der Songs von „Hardcore Will Never Die, But You Will“. Aber eine, die ganz wunderbar geraten ist. Hier geht es nicht um Name-Dropping, sondern um Künstler, die Mogwai-Songs in ihre elektronische Klangwelt überführen wollen. Was den meisten gelingt, wie man im Player hören kann.
Das Album läuft im rdio-Player.
Neigungsgruppe Sex, Gewalt und gute Laune – „Loss mas bleibm“
„Video Games“ von Lana Del Rey als „Vidio Spü“ – die Neigungsgruppe Sex, Gewalt und gute Laune übersetzt bekanntes Liedgut grantelige Wienerlieder. Auf diesem, ihren dritten Album, mal wieder sehr gelungen. (Trikont/Indigo)
Oneida – „A List Of Burning Mountains“
(Jagjaguwar/Cargo)
Jochen Clemens sprach für unsere kommende Ausgabe mit der Band und meint: „Die Musik des Quintetts aus Brooklyn ist so sehr Mainstream, wie es Vulkanausbrüche sind. Bobby Matador, Drummer Kid Millions, die Gitarristen Hanoi Jane und Shahin Motia sowie Tasten- und Special-Effects-Mann Barry London bewegen sich mit den beiden seitenlangen Stücken des Albums (als Vinyl und Download erhältlich) weit jenseits aller Charts. Beim Label Jagjaguwar habe man die Möglichkeit dazu, so Bobby Matador. ‚Sie glauben dort daran, dass unsere Musik andere Werte hat.‘ Für Oneida-
Maßstäbe stellt das Album fast eine Rückkehr zu konventionelleren
Strukturen dar.“
Pinback – „Information Retrieved“ (Temporary/Cargo)
Mit einiger Verspätung erscheint nun auch bei uns das fünfte Album der Band aus San Diego. Ihr vertrackter, prog-inspirierter Indie-Rock klingt ist hier wieder höchstmelodisch und ausgefeilt geraten.
The Pogues – „The Pogues In Paris – 30th Anniversary Concert“ (Polydor/Universal)
Das Jubiläumskonzert der Pogues in Paris. Ist ja eh ein Wunder, dass es die Band wieder gibt und Shane MacGowan das alles noch mitmachen kann. Hier sitzt natürlich nicht mehr jeder Ton, aber die Band spielt nach wie vor mitreißend und MacGowans Lyrics waren ja eigentlich von Anfang an so angelegt, dass man sie am besten mit versoffener, verlebter Stimme singt.
Das Album läuft im rdio-Player.
Rihanna – „Unapologetic“ (Def Jam/UID/Universal)
Rihanna ist momentan auf großer Promotour für ihr neues Album, auf dem sie sich erneut als eine der erfolgreichsten Popstars inszeniert, die sich für nichts entschuldigen muss und will. Alles wie immer gut gemacht, mit ordentlichen Wumms für den Dancefloor serviert. Allein, wo bleibt die Seele?
Simple Minds – „5×5 Live (Limited Edition)“ (Virgin/EMI)
Die Nostalgie-Runde der Simple Minds in diesem Jahr, bei der sie jeweils fünf Lieder ihrer ersten fünf Alben spieltn, gibt es nun auch als Live-CD. Limited und so… Zu Weihnachten natürlich.
Das Album läuft im rdio-Player.
The Walkabouts – „Berlin“ (Glitterhouse/Indigo)
Am 14. Juli 2012 spielten die Walkabouts im C-Club in Berlin, um ihr neues Album „Travels In The Dustland“ live vorzustellen. Der Großteil dieser Show wird nun am via Glitterhouse unter dem schlichten Namen „Berlin“ veröffentlicht. Es ist die erste offizielle Live-Veröffentlichung der Walkabouts in ihrer rund 30 Jahre währenden Karriere.
Auf der Bühne standen an diesem Abend natürlich die Gründungsmitglieder Carla Torgerson (Vocals, Gitarre) und Chris Eckman (Vocals, Gitarre) sowie Terri Moeller (Drums), Glenn Slater (Keyboards), Michael Wells (Bass) und Paul Austin (Gitarre).
Das Album läuft im rdio-Player.
Dionne Warwick – „Now – A Celebratory 50th Anniversary Album“
Ein Blick auf die lange Karriere der Dionne Warwick. Was drin ist, kann man im Player hören. (Blue Horizon/AL!VE)
Das Album läuft im rdio-Player.
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